Vermehrtes Aufkommen von Blaualgen am Steinhuder Meer

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Garbsen – Wegen vermehrten Blaualgenaufkommens rät das Gesundheitsamt der Region Hannover, bei den beiden Badestellen am Steinhuder Meer (Badestrand Weiße Dühne und Badeinsel Steinhude) besonders achtsam zu sein. Dort besteht zurzeit eine erhöhte Konzentration an sogenannten Cyanobakterien (Blaualgen). Bei entsprechenden Wetterverhältnissen ist damit zu rechnen, dass es zu AlgenAnsammlungen an der Badestelle kommen kann. Diese Bereiche sollen gemieden und Kinder beaufsichtigt werden. Badende werden gebeten, auf die Hinweise vor Ort und auf Trübungen im Wasser zu achten und die Bereiche zu meiden.

Entsprechende Schilder mit Verhaltenshinweisen sind an den Badestellen aufgestellt.
Allgemeine Kennzeichen für eine starke Blaualgenentwicklung sind eine bläulichgrünliche
Trübung des Wassers, eine Sichttiefe von weniger als einem Meter und Schlierenbildung
oder Aufrahmungen am Ufer. An welchen Uferbereichen sich Blaualgen konzentrieren,
hängt im Wesentlichen von der Windrichtung ab. Das Aufkommen kann sich daher innerhalb kurzer Zeit ändern. Da sich auch außerhalb von Badestellen Blaualgen im Uferbereich konzentrieren können, weist die Region Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer vorsorglich darauf hin, dass auch Hunde im Falle von Blaualgenansammlungen nicht baden und kein Wasser schlucken sollten.

Die offizielle Badesaison gilt grundsätzlich vom 15. Mai bis zum 15. September. Bis Mitte
September überprüfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes die
Wasserqualität der Badestellen regelmäßig, um eine mögliche Gesundheitsgefährdung für
die Badenden so weit wie möglich auszuschließen. Aktuelle Informationen zu den einzelnen Badestellen in der Region und Niedersachsen bietet der Bäderführer der Region Hannover unter
www.hannover.de und der Niedersächsische Badegewässeratlas im Internet unter www.badegewaesseratlas.niedersachsen.de.

Fragen und Antworten zum Thema Blaualgen:

Was sind Blaualgen oder Cyanobakterien?

Die Bezeichnung Blaualgen ist trügerisch, weil Blaualgen Bakterien ähnlicher sind als
Algen und selten blau aussehen. Meist versteckt sich ihr blaues Pigment unter dem
grünen Chlorophylla. Cyanobakterien ist der korrekte Name für Blaualgen.


Woher kommen Cyanobakterien in Seen?

Cyanobakterien sind in unseren Seen und Flüssen natürliche Teile der
Lebensgemeinschaften. Vor allem in nährstoffreichen Gewässern kann es bei anhaltend
warmem Wetter zu einem sehr starken Wachstum von Algen und Blaualgen
(„Blaualgenblüte“) kommen. Je nach Wetterlage können Cyanobakterien auch zur
Oberfläche auftreiben und Schwimmteppiche und Aufrahmungen bilden, die der Wind am
Ufer zusammentreiben kann. Das kann sehr schnell gehen und ist kaum vorhersagbar.


Wie gefährlich sind Cyanotoxine?

Cyanobakterien sind giftig und ein Gesundheitsrisiko, insbesondere, wenn Wasser mit
hohen Konzentrationen geschluckt wird oder in die Atemwege gelangt. Dies passiert am
ehesten bei Wassersportarten mit intensivem Wasserkontakt wie Wasserskifahren,
Windsurfen, Tauchen und Kopfsprung, aber auch beim Segeln in stürmischem Wetter.
Cyanobakterien können Übelkeit, Durchfall und Entzündungen von Hals, Augen und
Ohren hervorrufen. Eine Aufnahme von Cyanotoxinen durch die Haut ist unwahrscheinlich.
Schwerwiegendere Folgen sind MagenDarmEntzündungen, Atemwegserkrankungen
oder allergische Reaktionen. Bei Kindern kann sich Lebensgefahr einstellen, wenn sie viel
Wasser schlucken etwa beim intensiven Toben oder gegenseitigem Untertauchen. In
den flachen Bereichen ist oft die größte Konzentration von Cyanobakterien. Für Hunde
und andere Haustiere können Cyanobakterien tödlich sein, wenn sie sich nach dem Badendas Wasser aus dem Fell lecken. Manche Hunde mögen auch verrottendes Blütenmaterial
am Ufer – auch das kann zum Tod führen.


Worauf sollten Badende achten?

Wenn das Wasser grünlich-trübe ist oder wenn darauf eine grüne Schicht schwimmt
(„Wasserblüte“): nichts schlucken! Aerosol vermeiden, zum Beispiel beim Wasserski und
Windsurfen. Kinder sollten nicht in flachen Bereichen toben, wenn sich dort hohe
Konzentrationen von Blaualgen gesammelt haben. Sorgsam die Situation am See in den
Blick nehmen und die Wassertiefe prüfen. Dabei langsam ins Wasser waten, ohne
Sediment aufzuwirbeln. Wenn Erwachsene von der Kniehöhe die Füße nicht mehr sehen
kann, sollten sie und ihre Familien auf das Baden in diesem Bereich verzichten. Nach dem
Baden gründlich duschen und Badesachen reinigen, um spätere Hautreizungen zu
vermeiden. Wer nach dem Baden gesundheitliche Beschwerden hat, sollte zum Arzt
gehen und das Gesundheitsamt informieren.

GCN/cu