Verzögern sich Großprojekte wie Badepark und IGS am Krankenstand der Stadtverwaltung?

Garbsen – Der Krankenstand in der Stadtverwaltung Garbsen ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen, wie die Verwaltung aufgrund einer Anfrage der Fraktion DIE GRÜNEN feststellen musste.

Teilweise lag die sog. Fehlzeitenqoute bei über 9% und damit beim doppelten des Bundesdurchschnitts (siehe Grafik, für 2013 liegen keine Zahlen vor). Schon die 2013 unter dem vorherigen Bürgermeister vorgelegten Zahlen machten Anlass zur Sorge. Die nun noch weiter vorangetriebene Steigerung zeigt auf, das sich die Probleme in der Stadtverwaltung zuspitzen.

Der Krankenstand der Stadtverwaltung in Zahlen(@die Grünen Garbsen)

Nach Ansicht der Grünen liegen die Gründe für den hohen Krankenstand nicht an faulen und trägen Verwaltungsmitarbeitern, sondern u. a. an einer vorherrschenden Arbeitsüberlastung. „Für derzeit so wichtige Themen wie IGS Garbsen oder Badepark Berenbostel fehlt Personal“ so Fraktionsvorsitzender Darius Pilarski, der sich auch nicht wundert, dass es mit dem Thema Badepark nur sehr langsam voran geht.

„Der Krankenstand ist auch ein wichtiger Indikator in Sachen Mitarbeiterzufriedenheit“ so Pilarski weiter und verweist auch zahlreiche wissenschaftliche Studien. „Schlechtes Betriebsklima bedeutet meist automatisch hoher Krankenstand“ meint Pilarski. Die Anfrage zum Krankenstand war auch Thema der gestrigen (05.11.2018) Ratssitzung. Auf die Frage wie die Verwaltung den Krankenstand zukünftig senken wolle, antwortete der für das Thema zuständige Kämmerer Walter Häfele unter anderem, das man personalrechtliche Maßnahmen prüfe. „Als Lösung werden von der Verwaltung somit die Kündigung von kranken Mitarbeitern vorgeschlagen, statt sich aktiv um den Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung zu kümmern. Der Kämmerer benimmt sich hier wie ein Elefant im Porzellanladen und vergrößert so die Missstimmung in der Verwaltung“ so der Vorwurf der Grünen. Der Kämmerer hingegen hat eine sichere und entspannte Position und wird selber nie mit personalrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen. Als Wahlbeamter ist der im Jahre 2016 erst für 8 Jahre gewählt worden und würde selbst bei einer vorzeitigen Abwahl bis ins Jahr 2024 seine volle Vergütung von knapp 9.000€ (in Worten: Neuntausend) erhalten, so die Grünen Garbsen.

Bereits im Jahre 2014 angekündigte Gegensteuerungsmaßnahmen zum Gesundheitsschutz haben seitens der Verwaltung scheinbar nicht gefruchtet, daher muss die Verwaltung sich nun Rat von außen suchen, so die Forderung der Grünen. Wir gehen davon aus, dass ein erheblicher Bedarf an zusätzlichen Stellen notwendig wird, um der offensichtlichen Überlastung gegenzusteuern. Uns GRÜNEN liegt viel an einer leistungsfähigen und motivierten Verwaltung. Die großen Herausforderungen wie Badepark oder IGS Sanierung bzw. Neubau werden sonst scheitern, so die Grünen Garbsen.

GCN/bs