Garbsen – Von der Comedy-Bühne ins Garbsener Rathaus – Dittmar Bachmann will 2026 Bürgermeister werden.
Garbsen erlebt gerade, was man wohl als kommunalpolitische Überraschung des Jahres bezeichnen kann. Entertainer, Sänger, Comedian und Lokal-Original Dittmar Bachmann (58) will Bürgermeister werden. Ja, richtig gelesen. Nein, kein Gag zum Aufwärmen vor der Zugabe. Er meint das ernst. Also… so ernst, wie jemand sein kann, der schon im Wahlvideo davon spricht, „König von Garbsen“ werden zu wollen.
Und man muss sagen: Würde ein bisschen königliche Attitüde dem Rathaus vielleicht sogar guttun? Wenigstens gäbe es dann offizielle Termine mit Schlagerhymnen statt Sitzungsvorlagen – und vermutlich wäre das Publikum besser gelaunt.
210 Unterschriften und jede Menge Selbstbewusstsein
Bevor Bachmann den Chefsessel im Rathaus überhaupt in Betracht ziehen darf, braucht er 210 Unterschriften von Garbsener Bürgerinnen und Bürgern. Sein Kommentar dazu sinngemäß: Kommt schon, Leute, ihr habt mich jahrelang angelacht – jetzt wird’s Zeit, mich anzukreuzen.
Und Hand aufs Herz: Wer hat nicht schon einmal gedacht, dass ein bisschen Showbusiness in der Stadtpolitik frischen Wind bringen könnte? Zumindest wäre das Versprechen „Wir schaffen Transparenz“ endlich wörtlich gemeint, wenn man bedenkt, dass Bühnenlicht bekanntlich gnadenlos ehrlich ist.
Wahlkampf mit Pointe – aber ohne Klamauk?
Auf seinen Wahlplakaten fordert Bachmann „mehr für die Jugend“, „mehr für Senioren“ und „Schutz für Polizei und Rettungskräfte“. Klassische Themen – nur diesmal eingebettet in einen Stil, bei dem man sich fragt:
Ist das Satire? Oder ist das der Moment, in dem Garbsens Politik und Kabarett offiziell verschmilzt?
Das Motto „Mehr Farbe ins Rathaus“ klingt zumindest vielversprechend. Wenn man Bachmann kennt, kann das alles bedeuten – von neuen Konzepten bis zu pinken Wänden im Eingangsbereich.
Und natürlich gibt es ein Bonusprogramm für die ältere Generation: Alle zwei Monate gratis „Schlager zum Kaffee“. Ein Wahlversprechen, das man sowohl als Sozialpolitik als auch als kulturelle Nahversorgung interpretieren kann – je nach persönlicher Toleranz gegenüber Akkordeon und Schunkelrhythmus.
Zwischen Augenzwinkern und Amtsanspruch
Wer jetzt denkt: „Das ist doch nur ein Gag“, sollte einen Blick auf seine Website buergermeister.dittmarbachmann.de werfen. Dort präsentiert Bachmann überraschend deutliche Ansichten, Kritik an Eitelkeit in der Politik und eine klare Vision eines bürgernahen, ehrlichen Amtsstils.
Bachmann ist überzeugt, dass Politik „Herz auf der Zunge und klare Ansagen“ braucht. Und wer ihn schon einmal erlebt hat, weiß: Genau das bekommt man mit ihm.
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Kann Humor ernst machen?
Garbsen erlebt also einen Wahlkampf, bei dem man gleichzeitig schmunzelt und neugierig wird. Denn hinter den Gags steckt offensichtlich ehrliche Motivation. Trotzdem bleibt ein Rest Zweifel – nicht an seiner Absicht, sondern daran, ob man es schafft, bei ihm nicht an Comedy zu denken.
Oder anders gesagt:
Garbsen könnte schon bald einen Bürgermeister haben, der beim Neujahrsempfang nicht nur redet, sondern auch singt. Und wer weiß – vielleicht finden es die Einen oder Anderen amüsant?
Ob sich am Ende Garbsens Ernsthaftigkeit oder Bachmanns charmante Mischung aus Humor und Überzeugung durchsetzt, bleibt offen – klar ist nur: Seine Pläne klingen aufrichtig, aber ein Rest Augenzwinkern bleibt, dafür ist Dittmar Bachmann einfach zu sehr Bühnenmensch, um komplett ohne Pointe durchs Leben zu gehen.
GCN/bs

















