Wie sicher ist unsere Energieversorgung in Garbsen? Das sagen die Stadtwerke

Stadtwerke Garbsen/GCN

Garbsen – Seit Monaten steigen in Deutschland die Energiepreise, nicht nur für Haushalte und Unternehmen – auch für die Energieversorger selbst. Eine Entspannung der Lage ist noch nicht in Sicht, viele Verbraucher sind beunruhigt, gerade auch wegen dem Krieg Russlands gegen die Ukraine.

Das spüren auch die Mitarbeitenden der Stadtwerke Garbsen im täglichen Austausch mit Kundinnen und Kunden. Wie es zur aktuellen Situation kam und wie die Stadtwerke Garbsen dastehen, erklärte uns Geschäftsführer der Stadtwerke Garbsen, Daniel Wolter

„Es gibt mehrere Ursachen; ein Hauptgrund ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Energiemärkte sind global so vernetzt, dass Entwicklungen in einem Teil der Erde die Preise an anderen Orten beeinflussen können. Wir kennen das von Spritpreisen an der Tankstelle: Steigen die Kosten für Rohöl in anderen Ländern, erhöht sich der Benzinpreis an deutschen Zapfsäulen. So ist es auch bei den Gas- und Strompreisen. In den vergangenen Monaten ist die weltweite Nachfrage nach Erdgas stark gestiegen, unter anderem weil Windkraftanlagen weniger Strom erzeugten und mehr Gas als üblich für die Stromerzeugung verwendet werden musste. Außerdem haben viele Wirtschaftszweige nach der Corona-Flaute nahezu gleichzeitig ihre Produktion angekurbelt. Und wenn die Nachfrage nach begrenzten Rohstoffen steigt, dann steigt auch ihr Preis. Auch manche politischen Wirren auf der Welt tragen zum Erhöhungskurs bei, wie z.B. der Krieg in der Ukraine. Energieversorger müssen mehr für Erdgas zahlen und die Erhöhung teilweise an Endkunden weitergeben. Wie sich die Preisgestaltung in der Zukunft auswirkt, ist zur Zeit noch nicht absehbar.

Bezüglich Gas aus Russland sagt Wolter:

  • Bis zum nächsten Herbst/Winter besteht generell kein Grund zur Sorge
  • In Garbsen beziehen wir auch kein (!) Gas aus Russland. Russland produziert H-Gas und wir versorgen unsere Kunden mit L-Gas, welches wir – über Zwischenhändler – aus Holland (Groninger Feld) beziehen.
  • Die Bundesregierung arbeitet zusammen mit Experten aus der Energieversorgungsbranche an Lösungen zur Minimierung der Abhängigkeit vom russischen Erdgas

Die Stadtwerke Garbsen sind Grundversorger. Welche Auswirkungen haben die aktuellen Entwicklungen auf die Energiepreise in Garbsen? 

Daniel Wolter: „Wir stehen gut da. Die Erdgaspreise mussten wir zum Jahreswechsel um 0,98 Cent pro Kilowattstunde brutto erhöhen. Das ist in der aktuellen Situation im Vergleich mit anderen als moderater Anstieg zu sehen. Die Strompreise haben wir nicht erhöhen müssen, darüber sind wir froh. Durch das unseriöse Handeln von Billigenergieanbietern haben wir kurzfristig hunderte Kunden in die Ersatzversorgung aufgenommen. Das konnten wir gut stemmen – und wir haben den in Not geratenen Menschen gern geholfen. Als unsere Kundinnen und Kunden müssen sie sich jetzt keine Sorgen über explodierende Energiepreise oder eine unsichere Belieferung machen. Wir arbeiten seriös.“, so Wolter. 

Wie sieht es mit der Liefermenge aus – haben die Stadtwerke Garbsen genügend Energie vorrätig? 

„Ja. Wir beliefern rund 10.000 Kunden mit Erdgas und haben ausreichend Energie eingekauft. Unsere Kundinnen und Kunden können beruhigt sein – auch für die Neukunden in der Ersatzversorgung reichen unsere Liefermengen. Es ist uns wichtig, unsere Kunden immer zuverlässig und zu fairen Konditionen mit Strom und Erdgas zu beliefern und uns für die Region zu engagieren. Ich sage das nicht, weil es gut klingt, sondern weil das für uns oberste Priorität hat. Dafür haben wir nun auch wieder das Qualitätssiegel TOP-Lokalversorger erhalten“ , so Wolter abschließend.

Die Auszeichnung TOP-Lokalversorger wird jährlich vom Energieverbraucherportal an Versorgungsunternehmen verliehen, die für faire und transparente Preispolitik, einen guten Service und lokales Engagement stehen. Den Stadtwerken Garbsen wurde dieses Engagement sowohl in der Kategorie Strom als auch Gas mit Brief und Siegel bestätigt. 

GCN/bs