Leserbrief Wohnungssuche – Unsere nervenaufreibende Suche nach einer größeren Wohnung in Garbsen

Symbolbild

Garbsen – Wohnungssuche in Garbsen. GCN erhielt vor einigen Tagen einen Leserbrief von Michaela S. (Name geändert) aus Garbsen. Michaela will unbedingt anonym bleiben – sie hat Angst, dass sie sonst überhaupt keine Chance mehr auf eine neue Wohnung hat oder Probleme mit ihrem jetzigen Vermieter bekommt. Niedergeschlagen erzählt sie uns ihre Geschichte.

Am Anfang waren wir noch optimistisch und voller Vorfreude

Vor ca. einem Jahr haben wir, Mutter (34) einer zweijährigen Tochter und mein Lebensgefährte (42) den Entschluss gefasst eine größere Wohnung in Garbsen zu suchen. Unsere Wohnung ist zu klein und unser Vermieter kümmert sich um nichts. Die Einbauten im Bad sind veraltet, unsere Wohnung hat viele Mängel, die einfach nicht behoben werden. Wir gingen den üblichen Weg über die bekannten Online-Portale, um nach einer neuen Bleibe zu suchen. Am liebsten wäre uns eine 3-4 Zimmer-Wohnung mit Balkon oder Terrasse in einer ruhigen Wohngegend in Garbsen, mit guter Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel.

Entweder zu teuer oder wir sollten alte Möbel überteuert übernehmen

„Wir hätten gern am Bosse-See in Garbsen-Mitte eine Wohnung genommen, aber als wir gesehen haben, dass dort eine 1-Zimmer-Wohnung mit 47 Quadratmetern schon 700,00 Euro kalt kostet, hatte sich das für uns erledigt. Ähnlich sieht es bei anderen Mietwohnungen aus, die gerade neu gebaut wurden oder werden. Dort ist zwar alles sehr modern und schick, aber für uns leider nicht bezahlbar.

Wenn wir dann mal eine Wohnung besichtigt haben, die uns gefallen hat und bezahlbar war, sollten wir z.B. eine alte Küche und diverse Möbel und Rollos für völlig überteuerte Preise übernehmen. Uns wurde klipp und klar gesagt, wenn wir die Sachen nicht übernehmen, werden Sie für jemanden anderes ein gutes Wort beim Vermieter einlegen. Bei einer Wohnung sollten wir unterschreiben, dass wir alles selbst und auf eigene Kosten renovieren. Wieder bei einer anderen Besichtigung sagte uns der Vermieter, dass er zusätzlich zur Mietkaution noch 2.000 Euro Sicherheitsleistung für Strom und Heizöl haben möchte, weil beides über ihn abgerechnet wird und er kein Risiko eingehen möchte. Einmal hat man uns abgelehnt, weil wir nicht verheiratet sind, auch das gibt es noch“, erzählt Michaela S.

Nach 25 Besichtigungen ist unser Optimismus gewichen

„Irgendwann hatten wir einfach keine Lust mehr und haben unser Vorhaben „Umzug“ erst einmal auf Eis gelegt. Aber auch in einem 2. Anlauf erging es uns nicht anders. Irgendwas war immer. Jetzt haben wir zwar gerade wieder eine Besichtigung vereinbart, aber optimistisch sind wir nicht mehr. Ob diesmal alles klappt? Wir sind gespannt“, so Michaela abschließend.

Menschen mit mehr Geld haben die besseren Karten

Michaela schilderte uns die Problematik, dass Mieter die Nachmieter suchen oft die Situation der Wohnungssuchenden ausnutzen um ihre veralteten Sachen loszuwerden. Vermieter können sich heute ihre neuen Mieter aussuchen und wer bereit ist viel zu zahlen, z.B. Renovierungen auf eigene Kosten durchführt, hat mehr Chancen genommen zu werden, als Menschen deren Budget begrenzt ist. Das findet sie einfach ungerecht und problematisch. Mietkaution, dann die Übernahme von alten Sachen, einer Küche die man nicht will + Umzugskosten und ggf. Renovierung, da kommen ganz schnell einige Tausend Euro zusammen, die nicht jeder zur Verfügung hat.

„Ich bin Verkäuferin und mein Lebensgefährte arbeitet als LKW-Fahrer, da ist das Einkommen begrenzt. Dass wir solche Probleme bei der Wohnungssuche haben, hätten wir allerdings nicht gedacht. Uns würde einmal interessieren, wie es anderen Wohnungssuchenden aus Garbsen geht, stehen wir mit unserem Problem allein da?“, fragt Michaela.

Schreiben Sie uns ob Sie ähnliche Erfahrungen bei der Wohnungssuche gemacht haben, oder lief bei Ihnen alles reibungslos? Schreiben Sie Ihre Erfahrungen gern an: [email protected]

GCN/bs