Garbsen – Seit einiger Zeit steigt die Zahl der Internet-Anbieter, die Corona-Antikörpertests zu unterschiedlichen Preisen verkaufen und Aufklärung versprechen. Doch: Antikörpertest ist nicht gleich Antikörpertest. „Es kursieren derzeit drei Arten von Antikörpertests mit völlig unterschiedlicher Aussagekraft“, warnt Axel Herbst vom Gesundheitsamt der Region Hannover. „Es gibt aktuell nur ein Testverfahren, das Antikörper einer durchgemachten Covid-19-Erkrankung mit einer fast 100-prozentigen Sicherheit nachweist und damit Auskunft über eine mögliche Immunität gibt. Dieser Test reagiert aber frühestens zehn bis 14 Tage nach der Infektion, weil er späte Antikörper nachweist“, erklärt Herbst.
Ein anderes Testverfahren zeigt ausschließlich akute Covid-19-Infektionen, also frühe Antikörper, an, das aber bereits ab etwa zehn Tage nach einer durchgemachten Infektion schon nicht mehr aussagekräftig ist. Ein weiterer Test, der auf dem Markt ist, weist zwar auch spät gebildete Antikörper nach, gibt aber nur Auskunft darüber, ob eine Infektion durchgemacht wurde, nicht aber, ob es sich speziell um die Covid-19-Krankheit handelt.
„Wer also wissen möchte, ob er die Covid-19-Infektion schon durchgemacht hat, dem empfehlen wir dringend, sich an eine Hausarztpraxis zu wenden und direkt nach dem Test zu fragen, der späte Antikörper der Covid-19-Infektion nachweist und Aufschluss über eine Immunität gibt“, so Herbst. „Von Angeboten im Internet, die nicht näher beschreiben, um welche Art von Test es sich handelt, raten wir ab.“ Die Kosten zahlen die Nutzerinnen und Nutzer selbst, die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Antikörpertests derzeit nicht.
Die aktuellen Zahlen
Die Region Hannover hat seit Auftreten der ersten Corona-Infektion insgesamt 2186 Menschen registriert, die sich in der Region mit dem Coronavirus infiziert haben. Davon sind zum heutigen Stand 1919 Personen als genesen aufgeführt. 100 Menschen sind infolge einer nachgewiesenen oder mutmaßlichen Corona-Infektion in der Region verstorben; der Altersdurchschnitt der Verstorbenen liegt bei 82,8 Jahren. Somit sind zum jetzigen Zeitpunkt 167 Menschen in der Region infiziert.
Verteilung nach Alter (seit Beginn der Erfassung):
Alter | Fallzahl Gesamt seit Ausbruch |
0 – 9 Jahre | 44 |
10 – 19 Jahre | 83 |
20 – 29 Jahre | 338 |
30 – 39 Jahre | 339 |
40 – 49 Jahre | 354 |
50 – 59 Jahre | 422 |
60 – 69 Jahre | 204 |
70 – 79 Jahre | 151 |
80+ Jahre | 251 |
keine Angaben | – |
Verteilung nach Kommunen:
Kommune | Aktuelle Fallzahl | Fallzahl Gesamt seit Ausbruch |
Barsinghausen | 3 | 35 |
Burgdorf | 2 | 55 |
Burgwedel | 1 | 42 |
Garbsen | 9 | 119 |
Gehrden | 0 | 18 |
Hemmingen | 3 | 40 |
Isernhagen | 1 | 40 |
Laatzen | 28 | 120 |
Landeshauptstadt Hannover | 78 | 1168 |
Langenhagen | 5 | 85 |
Lehrte | 5 | 67 |
Neustadt | 5 | 39 |
Pattensen | 2 | 22 |
Ronnenberg | 5 | 54 |
Seelze | 9 | 59 |
Sehnde | 2 | 38 |
Springe | 3 | 61 |
Uetze | 1 | 28 |
Wedemark | 1 | 34 |
Wennigsen | 0 | 22 |
Wunstorf | 4 | 40 |
keine Angaben | – | – |
Verteilung nach Geschlecht (bezogen auf die Gesamtzahl von 2186 nachweislich Infizierten):
Männer 46,6 Prozent
Frauen 51,2 Prozent
keine Angabe 2,2 Prozent
Derzeit werden in Krankenhäusern in der Region Hannover 97 Patientinnen und Patienten behandelt, die nachweislich oder mutmaßlich mit Corona infiziert sind. 24 befinden sich davon auf der Intensivstation.
GCN/la