Pilarski geht nach zehn Jahren an der Spitze der Grünen in „politische Elternzeit“. Für die Grünen startet Uwe Mohrhoff in den Bürgermeisterwahlkampf.

Uwe Mohrhoff aus Schloß Ricklingen geht als Bürgermeisterkandidat der GRÜNEN Garbsen an den Start(Foto: privat

Garbsen – Darius Pilarski geht nach zehn Jahren an der Spitze der Grünen in „politische Elternzeit“. Für die Grünen startet Uwe Mohrhoff in den Bürgermeisterwahlkampf. Mohrhoff setzte sich mit 12 Stimmen gegen 10 Stimmen für Pilarski bei der Nominierung durch. Wieso bei einer für die Partei so wichtigen Entscheidung nur 22 Personen mobilisiert werden konnte, blieb unbeantwortet. Die GRÜNEN Garbsen haben zur Zeit 41 stimmberechtigte Mitglieder.

Bereits im Vorfeld der Bürgermeisterentscheidung bei den Grünen kam es in der vergangenen Woche zu einer für viele politischen Akteure überraschenden Entscheidung. Darius Pilarski, der seit zehn Jahren die Grüne Fraktion anführte, verabschiedete sich zum 29.04. in eine „politische Elternzeit“, wie er selber mitteilte. „Die Niederlegung des Fraktionsvorsitzes habe ich bewusst vor die Entscheidung über die Bürgermeisterkandidatur gelegt, damit meine Entscheidung nicht falsch gewertet wird. Ich bin vor einem Monat zum zweiten Mal Vater geworden. Ein Vollzeitjob und zwei kleine Kinder lassen sich derzeit nicht mit dem Fraktionsvorsitz vereinbaren. Die Aufgaben als Fraktionsvorsitzender beanspruchen nicht selten mehr als 20 Wochenstunden und dies ist mir momentan nicht möglich, ohne dass das Privatleben oder der Job leidet.“ schrieb Pilarski bereits Anfang der vergangenen Woche vorab an Pressevertreter.

Pilarski unterlag Uwe Mohrhoff nur knapp/Foto:privat

Pilarski verabschiedet sich daher nun in die zweite Reihe der Grünen Garbsen, da er weiter im Rat bleibt. In die erste Reihe trat dafür der am Freitag nominierte Bürgermeisterkandidat der Grünen, Uwe Mohrhoff (59). Mohrhoff ist Mitarbeiter der Bauverwaltung Wunstorf und politisch ein absolut Unbekannter in Garbsen. Pilarski unterlag nur knapp in der Kampfkandidatur gegen Mohrhoff. Die Entscheidung ging mit 12 zu 10 Stimmen denkbar knapp aus und lies die Frage offen, wieso bei so einer wichtigen Entscheidung nur 22 Mitglieder mobilisiert werden konnten. Die Kandidaten der CDU und auch der SPD haben sich von einer deutlich breiteren Basis nominieren lassen. Möglicherweise waren in Zeiten von Corona nicht viele Mitglieder bereit an einer Präsenzveranstaltung teilzunehmen. Im Gegensatz zu Frische und Geschlossenheit der Bundespartei, bleibt bei der Nominierung der Grünen Garbsen daher ein bitterer Beigeschmack.

Der 1961 in Hannover geborene und in Schloß Ricklingen wohnhafte Uwe Mohrhoff bezeichnet sich selbst als „Urgarbsener“. Der Diplom-Architekt arbeitete die letzten 14 Jahre als Abteilungsleiter der Bauaufsicht in Garbsen und wechselte vor kurzem als Fachbereichsleiter in der Bauordnung der Stadt Wunstorf.

„Die Organisation der Stadtverwaltung in Wunstorf und deren Umgang mit den Mitarbeitern ist denen in Garbsen allerdings meilenweit voraus. Wertschätzung und gegenseitiger Respekt prägen die Zusammenarbeit. Wunstorf ist für mich auch ein wichtiger Impulsgeber für andere und neue Ideen, die auch in Garbsen umsetzbar sind“, so Uwe Mohrhoff.

Seine Schwerpunkte setzt Mohrhoff in den Bildungsbereich, den Bereich Klima und Umwelt sowie bezahlbarem Wohnraum. „Diese Aufgabe kann nur erfolgreich gemeistert werden, wenn wir die Strukturen in der Verwaltung dafür schaffen. Der Bürgermeister handelt und entscheidet im Team, hat aber letztlich die Entscheidung zu verantworten. Deshalb muss eine moderne Verwaltung digitaler werden. Außerdem brauchen wir ein Leitungsgremium (Verwaltungsvorstand), dem die einzelnen Dezernate, der Klimaschutz, die Gleichstellungsbeauftragte, das IT-Management und die Wirtschaftsförderung angehören. Dieses Gremium plant vorausschauend die künftige Entwicklung Garbsens unter Berücksichtigung der Aspekte Klima- und Umweltschutz, kontinuierliche Entwicklung von Schulen und Kindertagesstätten mit allen Erhaltungsaufwendungen, soziale Einrichtungen und gesellschaftliche Strukturen der Stadtteile. All dies muss in enger Abstimmung mit den Bürgern geschehen. Die Einrichtung dieses Gremiums ist mit die vordringlichste Aufgabe für die ersten 100 Tage der neuen Amtszeit“, so Mohrhoff weiter.

Jetzt heisst es für den Bürgermeisterkandidaten der GRÜNEN Garbsen auch über die Grenzen von Schloß Ricklingen und Wunstorf hinaus, Bekanntheit zu gewinnen und den Bürger/innen aus Garbsen zu vermitteln, warum er ein geeigneter Bürgermeister für Garbsen sein kann.

GCN/bs