Die Leichtathleten zeigen beim KURTULUS Springer-Meeting, was in ihnen steckt – Zu sehen gab es unter anderem eine Jahresweltbestleistung und einen Stadionrekord

Bild: Mateusz Przybylko beim Sprung über 2,26 m, Foto: Martin Haslbeck.

Garbsen – „Ich habe das Meeting ehrlich vermisst“, der amtierende Hochsprung Europameister Mateusz
Przybylko und der Dreisprung Europameister von 2016 Max Heß waren sich einig. Beide waren zum siebten Mal in Garbsen, um am 23. KURTULUS Springer-Meeting teilzunehmen. Aber nicht nur die Aktiven und Trainer, auch die Zuschauer waren froh, dass das Meeting nach zweijähriger Corona-Pause wieder stattfinden konnte.

Schon am Vormittag gab es eine Jahresweltbestleistung zu bejubeln. Helena Börner (SG Adelsberg) sprang mit 6,73 m so weit wie keine andere Athletin in der weiblichen Jugend U20 und machte sich damit zur Favoritin für die U20- WM in Cali (Kolumbien). Auch Nina Borger aus Sittard in den Niederlanden konnte sich mit 1,82 m im Hochsprung für diese Titelkämpfe qualifizieren. Für die jüngeren Athleten ging es um die Qualifikation zur U18-EM in Jerusalem (Israel). Hier konnten Simon Plitzko (Hamburger SV) im Weit- und Steven Freund (LAC Erdgas Chemnitz) im Dreisprung die Fahrkarten lösen. Die 14,98 m von Steven waren ebenso deutsche Jahresbestleistung, wie die 15,47 m von Denyo Schluckwerder (LAC Berlin) im Drei- und die 2,06 m im Hochsprung von Maximilian Grün (ASC Darmstadt) in der Altersklasse U20.

Nicht so gut lief es für die Lokalmatadoren vom Garbenser SC im Dreisprung. Malte Büttner verletzte sich bei seinem ersten Versuch und konnte den Wettkampf nicht fortsetzen, Melanie Schröder hatte Probleme mit dem Anlauf , mit 11,26 m blieb sie weit unter ihren Möglichkeiten und landete auf Platz 4.

Zum Nachmittagsprogramm füllte sich der Sportplatz. Schon im ersten Abschnitt gab es neue deutsche Jahresbestleistungen durch die oben schon erwähnten Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) mit 16,,45 m im Dreisprung und Mateusz Przybylko (Bayer Leverkusen) im Hochsprung der Männer. Gemeinsam mit dem mehrfachen italienischen Meister Marco Fassinotti schaffte er alle Höhen bis 2,22 m. Nachdem Mateusz auch die 2,26 m überquert hatte, stand der Sieg fest. Anschließend ließ er die WM-Quali 2,33 m auflegen und scheiterte nur knapp. Kevin Haug vom GSC belegte im Dreisprung Rang 6.

In der Pause machte Cheforganisator Bernd Rebischke kurze Interviews mit dem Titelsponsor Hasan Kurtulus, mit Bürgermeister Claudio Provenzano und Prof. Dr. Roland Scharf, dem Vorsitzenden des Freundeskreises Garbsen. Auch die Stadt Garbsen und der Freundeskreis unterstützen des Meeting seit vielen Jahren. Alle drei waren von den Leistungen und der tollen Atmosphäre in Garbsen begeistert und versprachen, das Meeting auch im kommenden Jahr wieder zu unterstützen.

Während im ersten Abschnitt die Männer die Ausrufezeichen setzten, sorgten im zweiten Teil die Frauen für deutsche Jahresbestleistungen. Angefeuert von den beiden Moderatoren Hardy Gnewuch (Halle) und Reiner Dismer (Garbsen) und dem beifallsfreudigen Publikum gewann Bianca Stichling (Bayer Leverkusen) den Hochsprung mit 1,90 m und Neele Eckhardt-Noack (LG Göttingen) den Dreisprung mit 14,13 m. Kristin Gierisch (Bayer Leverkusen), die 2019 in Garbsen den heute noch gültigen deutsche Rekord aufstellte, belegte Platz 2.

Bild: Markus Rehm beim Landeanflug, Foto: Martin Haslbeck.

Aber auch bei den Männern gab es eine Weltklasseleistung durch Markus Rehm, den vierfachen Paralympicssieger und siebenfachen Para-Weltmeister. Der einseitig unterschenkelamputierte Athlet des TSV Bayer Leverkusen zeigte mit 8,25 m den weitesten Satz, der je in die Weitsprunggrube in Garbsen gesetzt wurde. Mit diesem Saisonauftakt waren der Weltrekordinhaber und seine Trainerin, die Speerwurfweltmeisterin von 2009 Steffi Nerius zufrieden. Auch sie lobten die tolle Stimmung in Garbsen und versprachen im nächsten Jahr wiederzukommen. Auch die Gäste aus Italien und den Niederlanden lobten das Meeting und kündigten an: „Wie sind im nächsten Jahr wieder dabei“.

Wer ein so hochklassiges Springerfeld sehen will muss entweder zu den deutschen Meisterschaften nach Berlin oder zur Europameisterschaften nach München fahren – oder im nächsten Jahr nach Garbsen kommen.

Bei so viel Lob von allen Seiten ist es für die Organisatoren Bernd Rebischke und Reiner Dismer eine Selbstverständlichkeit für das nächste Jahr das 24. KURTULUS Springer-Meeting zu planen und bestimmt sind dann auch die vielen fleißigen Helfer des Garbsener SC wieder dabei wenn sich 2023 alle wieder zum „Familienfest der Springer“ in Garbsen treffen.

GCN/nh