Kinderbetreuung in der Region Hannover

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Garbsen – Region stellt Kita-Bericht 2018/19 vor / Kommunen unter großem Druck.  Steigende Geburtenraten, Zuzug von Familien und geänderte Gesetze: Der Versorgungsengpass von Kinderbetreuungsplätzen bleibt ein zentrales Thema in den regionsangehörigen Kommunen.

Allein in den 16 Städten und Gemeinden, in denen die Region Jugendhilfeträger ist, stieg im vergangenen Jahr die Anzahl der Null- bis Sechsjährigen um 712 auf insgesamt 27.118 Kinder. Mit eingerechnet in die Prognosen sind erstmals zusätzlich rund 620 Kinder, die sogenannten Flexi-Kinder, die durch die neue Möglichkeit der Rückstellung von der Schulpflicht ein Jahr länger im Kindergarten bleiben. Dieser gestiegene Betreuungsbedarf hat die Platz- und Planungskapazitäten vieler Kommunen überfordert: Aktuell fehlen 720 Krippen- und 505 Kindergartenplätze in dem Zuständigkeitsgebiet der Region.

Das geht aus dem Themenfeldbericht zur Kindertagesbetreuung 2018/2019 hervor, den die Regionsverwaltung am Mittwoch (23.10.) im Jugendhilfeausschuss vorgestellt hat. „Das ist für die betroffenen Familien wie für die Kommunen eine große Belastung – die Zahlen sind so hoch wie nie“, so Dr. Andrea Hanke, Dezernentin für Soziale Infrastruktur der Region Hannover. „Alle Kommunen wissen um die Bedeutung des Themas und arbeiten nach wie vor unter Hochdruck an dem Ausbau neuer Betreuungsplätze. Die Region leistet finanzielle Unterstützung für den Platzausbau in der Kindertagesbetreuung.“

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Florian Dallmann, Leiter des Teams Tagesbetreuung für Kinder der Region, ergänzt: „In den Fällen, in denen kein bedarfsgerechter Platz zur Verfügung gestellt werden kann, arbeiten wir eng mit den Kommunen zusammen. Für viele Familien ist der Wunschplatz wichtig, sodass sie sich noch etwas Wartezeit einrichten. Viele neue Plätze sind schon in Planung.“ So sollen für Kinder unter drei Jahren 499 neue Betreuungsplätze (Krippe und Kindertagespflege) und 897 neue Kindergartenplätze im aktuellen Kiga-Jahr 2019/2020 geschaffen werden. Für das Kiga-Jahr 2020/2021 sind bisher insgesamt 625 neue Plätze für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter geplant.

Der Bericht liefert außerdem einen Überblick über die aktuellen Versorgungsquoten in der Region Hannover. Zum Stichtag am 1. März 2019 lag die Krippen-Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren bei durchschnittlich 36,5 Prozent in dem Zuständigkeitsgebiet der Region und ist damit im Vergleich zum Vorjahr (36,7 Prozent) nahezu gleichgeblieben. In konkreten Zahlen: Für die 12.728 Kinder der drei Jahrgänge null bis zwei Jahre (Unter Dreijährige) gab es zum Stichtag 4.649 Betreuungsplätze. Zum Ende des Jahres 2020 könnte sich die Versorgungsquote auf 42,9 Prozent erhöhen: Für die prognostizierten 12.696 Kinder dieser Altersstufe sollen dann 5.451 Plätze zur Verfügung stehen.
Die durchschnittliche Versorgungsquote im Kindergartenbereich ist zum Stichtag von 98,1 auf 94 Prozent gesunken. Unerwartet stark gestiegene Kinderzahlen und die Rückstellungsmöglichkeit vom Schulbesuch haben den Platzbedarf deutlich erhöht. Die tatsächliche Anzahl an Rückstellungen der „Flexi-Kinder“ war geringer als ursprünglich angenommen, so dass die tatsächliche Betreuungsquote etwas höher liegen dürfte.

Für die 14.391 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren in den 16 Kommunen, in denen die Region Jugendhilfeträger ist, gab es 13.533 Betreuungsplätze (Stichtag: 1. März 2019). Laut Prognose steigt die Anzahl der Kinder dieser Altersklasse bis zum Ende des Jahres 2020 weiter stark an – auf 15.676 Mädchen und Jungen. Die Anzahl der Betreuungsplätze soll laut derzeitigen Planungen dann bei 14.874 liegen, was einer Versorgungsquote von 94,9 Prozent entsprechen würde. Allerdings sind viele Ausbauvorhaben der Kommunen derzeit noch nicht so konkret, dass sie in die Platzprognose einfließen konnten. „Es bleibt eine riesige Aufgabe für alle Kommunen, flächendeckend bedarfsgerechte Betreuungsplätze zu schaffen. Der aktuelle Fachkräftemangel erschwert die Lage zusätzlich. Wir werden die Städte und Gemeinden auch weiterhin dabei unterstützen, dieser Herausforderung gerecht zu werden“, so Dr. Andrea Hanke.

Als Jugendhilfeträgerin für 16 der 21 regionsangehörigen Kommunen erstellt die Region einmal jährlich detaillierte Daten zur Kindertagesbetreuung. Außerdem enthält der Bericht Informationen über finanzielle Förderleistungen und Maßnahmen der Regionsverwaltung zur frühkindlichen Förderung und Qualitätsentwicklung mit dem Schwerpunkt Sprache. Der Kita-Bericht 2018/2019 wird auf www.hannover.de (Stichwort: Kita-Bericht Region Hannover) veröffentlicht.

GCN/ar