Garbsen – Eine der traurigen Folgen des Krieges in der Ukraine ist die Entwurzelung von Millionen von Menschen, die vor dem Konflikt in ihrer Heimat fliehen müssen. Deutschland hat dabei bis Anfang September dieses Jahres ca. 980.000 Flüchtlinge aufgenommen, Niedersachsen als Bundesland bis Juli insgesamt ca. 90.000.
Garbsen hat nach Angaben des Bürgermeisters seit Beginn des Krieges bereits 922 Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, zudem in diesem Jahr weitere 139 Schutzsuchende aus anderen Staaten. Infolgedessen habe die Stadt laut Bürgermeister Claudio Provenzano momentan keinerlei Kapazitäten zur Aufnahme mehr, weshalb diese ausgesetzt werde.
Insgesamt 500 geflüchtete Personen wurden dabei in privaten Unterkünften in Garbsen aufgenommen. Bereits vor dem Eintreffen der Geflüchteten hatten dabei viele Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Stadt ihre Aufnahmebereitschaft signalisiert. So bietet unter anderem der Beitreiber des Gasthauses Schubert in Schloß Ricklingen, Yuriy Guryev, bereits seit März 18 Flüchtlingen eine Zuflucht. Lesen Sie dazu auch: Gasthaus Schubert aus Schloß Ricklingen nimmt 18 ukrainische Flüchtlinge auf – Hilfsbereitschaft im Ort ist enorm. Weitere 80 Flüchtlinge sind zudem im Rasthaus-Hotel an der A2 untergebracht. Insgesamt 130 ukrainische Flüchtlinge konnten bereits eine eigene Wohnung beziehen.
Neben diesen privaten Hilfsangeboten nutzt die Stadt jedoch auch öffentliche Gebäude wie die Rudolf-Harbig-Halle in Berenbostel als temporäre Unterkünfte. Hier stehen bis zu 150 Betten zur Verfügung, außerdem wurden ehemalige Flüchtlingsunterkünfte beispielsweise in Frielingen reaktiviert. Lesen Sie dazu auch: Bis zu 150 geflüchtete Menschen finden in der Rudolf-Harbig-Halle eine Notunterkunft. Infolgedessen ist die Halle jedoch nicht für Sportvereine oder den Schulsport nutzbar. Mit Blick auf den Winter sucht die Stadt aus diesem Grund aktuell nach weiteren Immobilien.
GCN/nh
