Provenzano erklärt Kitaausbau zur Chefsache – Neue Wege sollen Mangel an Plätzen minimieren

Gute Laune herrscht beim Ortstermin mit dem Bürgermeister in Osterwald. Claudio Provenzano (von links) stellt mit Hans-Jürgen Menzel, Leiter des Fachbereichs Hochbau und Gebäudewirtschaft, und Schul- und Sozialdezernentin Monika Probst (rechts) die Ideen für die Containerlösung vor. Einrichtungsleiterin Gudrun Mann und Karin Kummer-Trull, Vorsitzende des Paritätischen Vereins, freuen sich über die Erweiterung. © Stadt Garbsen

Garbsen – Bürgermeister Claudio Provenzano hat das Thema Kitaausbau zur Chefsache erklärt. Seit ein paar Wochen hat sich eine von ihm ins Leben gerufene Task-Force auf die Fahnen geschrieben, kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen umzusetzen. „In der zehnköpfigen Runde bündeln wir die Kräfte: Alle Bereiche der Verwaltung, die mit dem Thema befasst sind, sitzen an einem Tisch“, sagt Provenzano.

Aus Sicht des Bürgermeisters ist nicht hinnehmbar, dass für hunderte Kinder Betreuungsplätze fehlen und viele Eltern verunsichert und unzufrieden sind. „Wir wollen Lösungen entwickeln und Denkansätze verfolgen, die neu und ungewöhnlich sind“, sagt Provenzano. Insgesamt betrachtet das Team mehr als 50 Objekte und Standorte im gesamten Stadtgebiet aus unterschiedlichen Blickwinkeln, die über die Kindertagesstättenbedarfsplanung weit hinausgehen.

Konkret umgesetzt wird als Erstes eine Containerlösung: Am Kindergarten Osterwald des Paritätischen Vereins für Jugendwohlfahrt entsteht ein temporärer Anbau für eine Gruppe mit 25 Plätzen. „Das ist eine tolle Lösung. Uns fällt ein Stein von Herzen“, sagt Karin Kummer-Trull, Vorsitzende des Paritätischen Vereins.

Im Erdgeschoss der ehemaligen Förderschule am Kleegrund werden zusätzlich 50 Plätze geschaffen. Der Umbau der Räumlichkeiten soll noch dieses Frühjahr beginnen und rund ein halbes Jahr dauern. Darüber hinaus sollen über 100 Kinder in einer fünfgruppigen Kita im ersten Obergeschoss der ehemaligen Förderschule am Kleegrund Platz finden. Für die Volkshochschule werden alternative Räume gesucht.

Die Stadt will mit einem neuen Ansatz zudem erreichen, dass mehr Tagesmütter sich in Garbsen um die Kinderbetreuung kümmern. „Unsere Idee ist, dass die Stadt Räumlichkeiten bereitstellt, in denen die Tagesmütter oder -väter die Betreuung anbieten. Eine entsprechende Immobilie wurde bereits ausgemacht“, sagt Provenzano. „Wir würden uns freuen, wenn sich Garbsenerinnen und Garbsener bei uns melden, die weitere Ideen für potenzielle Räumlichkeiten haben. Auch über Bewerbungen von Menschen, die künftig als Kindertagespflegepersonen tätig sein wollen, freuen wir uns“, sagt Schul- und Sozialdezernentin Monika Probst.

Weiterhin baut die Stadt das Platzangebot stetig aus. Im Oktober wurde die Kita Murmelstein mit 115 Plätzen an den Träger übergeben. Vor wenigen Tagen erfolgte die Grundsteinlegung für die Kita in Horst für 80 Kinder. Gegenüber dem Kitajahr 2021 wird das mit den 50 Plätzen im Gebäude der ehemaligen Förderschule am Kleegrund ein Plus von 245 Plätzen sein. Für weitere 315 Plätze läuft an drei Standorten in Berenbostel und Schloß Ricklingen bereits die Planung. 360 oder mehr Plätze hat die Task-Force darüber hinaus mit guter Aussicht auf Realisierung identifiziert, sodass mindestens 920 Krippen- und Kitaplätze entstehen werden.

GCN/StadtGarbsen/bs