7 Garbsener Schulen profitieren vom neuen Startchancenprogramm des Bundes

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Garbsen – 7 Garbsener Schulen profitieren vom neuen Startchancenprogramm des Bundes

In einer richtungsweisenden Entscheidung hat Kultusministerin Julia Willie Hamburg das Startchancenprogramm vorgestellt, von dem landesweit 390 Schulen und rund 122.000 Schülerinnen und Schüler profitieren werden. Unter den ausgewählten Schulen befinden sich auch sieben Bildungseinrichtungen aus Garbsen.

Diese Schulen sind:

  • Grundschule Garbsen Mitte
  • Grundschule Ratsschule
  • Grundschule Osterberg
  • Grundschule James Krüss
  • Grundschule Saturnring
  • Oberschule Berenbostel
  • Oberschule Schulzentrum Garbsen I

Das Startchancenprogramm, das im kommenden Schuljahr startet, zielt darauf ab, Bildungsungerechtigkeiten zu bekämpfen und die Chancengleichheit zu erhöhen. Grundlage für die Auswahl der teilnehmenden Schulen ist ein neu entwickelter Sozialindex, der schulscharfe Sozialdaten nutzt. Diese Daten umfassen Aspekte wie den Anteil von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund, den Anteil an Kindern ohne deutsche Staatsangehörigkeit und die Zahl derjenigen, die an Sprachfördermaßnahmen teilnehmen. Zudem fließen Faktoren wie der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die von der entgeltlichen Lernmittelausleihe befreit sind, sowie der Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung mit ein.

Kultusministerin Hamburg betonte die Bedeutung des Programms: „Noch immer hängt der Bildungserfolg zu sehr vom Geldbeutel oder vom Status der Eltern ab. Mit dem Startchancenprogramm und vielen weiteren bereits ergriffenen Maßnahmen wollen wir diesen Zusammenhang aufbrechen, den Bildungserfolg von der sozialen Herkunft entkoppeln und für mehr Chancengerechtigkeit sorgen.“

Wie die Schulen profitieren

Das Programm bietet den teilnehmenden Schulen umfassende Unterstützung in drei wesentlichen Bereichen:

  1. Investitionsprogramm: Rund 40 Prozent der Fördermittel werden in die Verbesserung der schulischen Infrastruktur und Ausstattung investiert. Dies umfasst moderne Lernumgebungen, die den aktuellen pädagogischen Anforderungen entsprechen.
  2. Chancenbudgets: 30 Prozent der Mittel stehen als flexible Budgets zur Verfügung, die die Schulen für bedarfsgerechte Maßnahmen zur Schul- und Unterrichtsentwicklung nutzen können. Beispiele hierfür sind Leseförderprogramme, Projekte zur Gewaltprävention und Kooperationen mit außerschulischen Partnern.
  3. Stärkung multiprofessioneller Teams: Weitere 30 Prozent der Mittel fließen in die personelle Verstärkung durch Schulsozialarbeitende und pädagogisch Mitarbeitende. Diese sollen die Schulen dabei unterstützen, den vielfältigen Herausforderungen des Schulalltags besser gerecht zu werden.

Auswahlkriterien und Ziele

Die Auswahl der Schulen basierte auf einem differenzierten Sozialindex, der verschiedene Indikatoren berücksichtigt. So wurde sichergestellt, dass die Ressourcen gezielt dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Der Sozialindex berücksichtigt insbesondere die Dimensionen Armut und Migration, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen maßgeblich mit Bildungserfolg und -teilhabe zusammenhängen.

Ziel des Startchancenprogramms ist es, langfristig die Abhängigkeit des Bildungserfolgs von der sozialen Herkunft zu durchbrechen. Bis zum Ende der Programmlaufzeit soll die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch nicht erreichen, an den Startchancenschulen halbiert werden. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse und bewährte Maßnahmen auch anderen Schulen zugutekommen.

Umsetzung und Zukunftsperspektiven

Das Programm startet zum 1. August und wird über zehn Jahre laufen. Das kommende Schuljahr steht im Zeichen des Aufbaus und der Implementierung des Programms. Die gezielte Unterstützung soll den teilnehmenden Schulen ermöglichen, innovative Lösungen zu entwickeln und neue Wege in der Schulentwicklung zu gehen.

Die Schulen in Garbsen blicken zuversichtlich auf die Teilnahme und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Verbesserung der Bildungsqualität. Das Startchancenprogramm bietet nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern soll auch systemische Veränderungen bewirken und die Leistungsfähigkeit des Bildungssystems stärken.

Ministerin Hamburg sieht in dem Programm eine große Chance für die beteiligten Schulen: „Gute Bildung entsteht, wenn sich Schule an den Bedürfnissen der Schulgemeinschaft ausrichtet. Ich sehe das Startchancenprogramm deshalb für jede der 390 Schulen als eine große Chance, die Schulentwicklung voranzutreiben und viele offene Fragen, die an unseren Schulen bestehen, mit diesem Programm zu erproben, Lösungen zu entwickeln und neue Wege zu gehen.“

Die Schulen in Garbsen sind somit Teil eines ambitionierten Vorhabens, das darauf abzielt, die Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen nachhaltig zu verbessern und die Grundlage für eine gerechtere Zukunft zu legen. Der Bund fördert das Programm mit einer Milliarde Euro pro Jahr und flankiert damit die finanziellen Anstrengungen der Länder. Niedersachsen, somit auch Garbsen, wird mit jährlich rund insgesamt 96 Millionen Euro an Bundesmitteln von dem Programm profitieren.

GCN/bs