Belastetes Grundwasser? Region Hannover untersucht 40 Hausbrunnen in Stelingen

In Stelingen werden 40 Hausbrunnen untersucht/Themenfoto

Garbsen – Bereits seit Jahren untersucht die Region Hannover die Sondermülldeponien in Garbsen-Stelingen (SAD). Schon damals waren an einigen Messstellen die jeweiligen Grenzwerte der dort gefundenen Schadstoffe deutlich überschritten.

Die Region Hannover lässt die beiden Sonderabfalldeponien (SAD) Hohler Weg und Sander südwestlich von Stelingen noch gründlicher beobachten.

Zum Monitoring gehört u.a. der erfolgte Bau von drei weiteren Dreifachmessstellen im Bereich der Stöckener Straße, um eine Abgrenzung der LHKW-Schadstofffahne auch in Richtung Süden erreichen zu können. In das GW-Monitoring einbezogen sind 30 ausgewählte Grundwasserbeobachtungsmessstellen im Umfeld der Altablagerungen SAD Sander und SAD Hohler Weg sowie die drei neuen Grundwassermessstellen.

Mit dem Grundwassermonitoring soll die Verteilung der LHKW-Ausgangsstoffe und -abbaustoffe im Grundwasser beobachtet werden. Außerdem wird das Grundwassermilieu betrachtet, dass den natürlichen Abbau der Schadstoffe steuert. Das Grundwassermonitoring erfolgt in zwei Messkampagnen (Sommer 2020 und Herbst/ Winter 2020/21), um mögliche jahreszeitliche Einflüsse auf den Grundwasserkörper zu erfassen. Die erste Probenahme wurde in der KW 28 (06. – 09.07.2020) durchgeführt. Die endgültigen Ergebnisse aus dem GW-Monitoring werden nach Abschluss der zweiten Kampagne vorliegen.

Unabhängig davon wird die Region Hannover in diesem Jahr mit einem gesonderten Beobachtungsprogramm noch einmal die Hausbrunnen im Bereich Stelingen untersuchen, um den aktuellen Status zur Grundwasserbeschaffenheit für die von den Anwohnerninnen und Anwohnern benutzten Wasserstellen zu dokumentierten. Es ist vorgesehen, mehr als 40 Haus-, Garten oder Beregnungsbrunnen im Bereich Stelingen in den Straßenzügen Dorfstraße, Engelbostler Straße, Hohler Weg, Höhnenkamp, Lange Feldstraße, Lindenstraße, Neisser Straße, Schlossberger Straße, Schulweg, Stöckener Straße und Stralsunder Straße zu beproben. Die betreffenden Anwohnerinnen und Anwohner werden hierzu im Vorfeld von der Region Hannover einzeln informiert.

Darius Pilarski (GRÜNE GARBSEN) zum Thema:

„Wir begrüßen, dass die Region das Thema nicht aus dem Blick verloren hat und etwa 40 Hausbrunnen untersuchen will. Dies haben wir im Juni 2018 bereits deutlich in einen Ratsantrag gefordert. Wobei unsere Forderung damals weiter ging und grundsätzlich ganz Garbsen umfasste. Zum einen hält sich das Grundwasser nicht an die Grenzen der Ortschaft und kann durchaus im Laufe der Zeit mehrere Kilometer verunreinigen und zum anderen wissen wir nicht, was in den letzten Jahrzehnten alles ins Grundwasser gekommen ist, was aktuell zu einer Schädigung der Gesundheit führen könnte.  Jede*r Bürger*in sollte die Möglichkeit einer kostenlosen Untersuchung seines Brunnenwassers haben. Im Falle von Steligen ist ein regelmäßiges Monitoring unerlässlich.

Wir werden diese neuen Erkenntnisse nun dazu zum Anlass nehmen, unseren Antrag aus 2018 erneut in ähnlicher Form zu stellen, um nicht nur dem Thema die Wichtigkeit zurückzugeben, sondern den Einwohner*innen Stelingens mehr Sicherheit in die letzten Jahre der Ungewissheit. Dies gilt auch für das Thema Krebsregister, da es schon seit Jahren Meldungen gibt, die eine Häufung von Krebsfällen beobachten“.

Über die Ergebnisse wird GCN zu gegebener Zeit berichten.

GCN/bs