Besorgte Bürger melden vermehrt Igelfunde in Garbsen – so hilft man richtig!

So helfen Sie Igeln richtig/ Foto: NABU Garbsen

Garbsen – In diesen Tagen erreichen den NABU Garbsen zahlreiche Anrufe von besorgten Tierfreunden, die vermeintlich hilfsbedürftige Igel einsammeln wollen. 

„Das Einsammeln ist oftmals eine falsch verstandene Tierliebe“, mahnt Dagmar Strube vom NABU Garbsen. Nur Tiere in echten Notlagen dürfen eingesammelt werden und müssen einem Tierarzt vorgestellt werden, so Strube weiter. Notlagen sind, wenn Tiere stark verletzt oder stark unterernährt bzw. untergewichtig sind. Igel stehen zudem unter gesetzlichem Schutz, schnell kann falsch verstandene Tierliebe sogar gegen Naturschutzrecht verstoßen und zu Tierquälerei führen. 

Wie erkenne ich einen hilfsbedürftigen Igel? 

Bevor Sie einschreiten, beobachten Sie das Tier eine gewisse Zeit. Nur wenn die Tiere stundenlang an einer Stelle verharren oder sogar ausgestreckt am Boden liegen, muss ihnen vermutlich geholfen werden. Anzeichen für eine Krankheit sind außerdem gelber Ausfluss an der Nase, starkes Röcheln oder ein starkes Schwanken beim Laufen. 

Wie kann ich einem Igel helfen? 

Grundsätzlich hilft ein naturnaher Garten. Denn nur ein solcher Garten bietet den Igeln genügend Nahrung in Form von Käfern, Regenwürmern, Schnecken oder auch Spinnen. „Lassen Sie eine Ecke des Gartens für die Natur übrig“, empfiehlt Strube. Am besten man hakt Laub zu einem Haufen und lässt ihn in einem trockenen, geschützten Bereich stehen. Hilfreich sind auch Reisig- und Totholzhaufen. Die Igel finden darin einen natürlichen Schutz. Noch besser man baut den Tieren eine Igelburg. Diese kann ohne großen Aufwand selbst gebaut oder fertig in unterschiedlichsten Ausführungen im Fachhandel gekauft werden. Weitere Infos dazu haben wir auf www.nabu-garbsen.de zusammengestellt. 

Wer den Tieren aktiv helfen möchte kann, vornehmlich abends, im Garten eine kleine Wassertränke aufstellen (das Wasser sollte täglich gewechselt werden). Bitte keine Milch anbieten – Igel sind laktoseintollerant. Futter kann auch gereicht werden. Ideal ist ein Gemisch aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und ungewürztem Rührei, empfiehlt Strube. Auf gar keinen Fall dürfen Essensreste oder Obst angeboten werden. Die Futterstelle sollte zudem vor Regen geschützt sein und täglich gesäubert bzw. ausgewechselt werden.

Richtige Igelhilfe im Überblick: 

• Keine Tiere einsammeln! 

• Igel beobachten und nur in echter Notlage eingreifen! 

• Wasser und richtiges Futter an regengeschützter Stelle anbieten. 

• Haufen aus Laub, Reisig- und Totholz anlegen oder Igelburg bauen. 

• Im Notfall: Tierarzt und ggf. Igelschutzstation kontaktieren 

Der NABU Garbsen hat auf seiner Internetseite unter www.nabu-garbsen.de weitere Informationen und nützliche Links zusammengestellt. 

GCN/NABU/bs