Digitaler Knöllchen-Horst in Garbsen? FDP kritisiert geplante Erweiterung der Meldoo-App

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Garbsen – Digitaler Knöllchen-Horst in Garbsen? FDP kritisiert geplante Erweiterung der Meldoo-App

In Garbsen sorgt eine geplante Erweiterung der Meldoo-App für Diskussionen. (Wir berichteten) Die App, die bisher vor allem zur Meldung von illegalen Müllablagerungen genutzt wurde, soll künftig auch das Melden von Parkverstößen ermöglichen. Die FDP Garbsen äußert nun deutliche Kritik an diesem Vorhaben und warnt vor einer „Denunziationskultur“, die an dunkle Zeiten erinnert.

Die Meldoo-App hat sich in Garbsen als effektives Werkzeug etabliert, um Probleme wie illegale Müllablagerungen schnell und unkompliziert an die Stadtverwaltung zu melden. Viele Bürgerinnen und Bürger haben die App genutzt, um auf Missstände hinzuweisen, die dann zeitnah von den zuständigen Stellen beseitigt wurden. Doch die geplante Erweiterung der App stößt nun auf Widerstand.

Florian Koschik, Vorsitzender der FDP-Stadtratsfraktion, betont, dass es Aufgabe der Polizei oder des Ordnungsamtes sei, Parkverstöße zu ahnden, nicht die der Bürger. „Die Erweiterung der Meldoo-App, um Parkverstöße zu melden, ermutigt die Bürgerinnen und Bürger, sich gegenseitig zu überwachen. Das führt zu einer Atmosphäre des Misstrauens und erinnert an eine Denunziationskultur, die wir in Deutschland längst überwunden glaubten“, so Koschik.

Ein Mitglied der FDP berichtet von positiven Erfahrungen mit der App in ihrer ursprünglichen Funktion: „Ich habe einmal einen Einkaufswagen und eine leere Bierkiste am Ufer des Berenbosteler Sees gemeldet. Nach wenigen Tagen wurden diese durch die Mitarbeiter der Stadt entsorgt.“ Solche Fälle zeigen, wie die App die Kommunikation zwischen Bürgern und Stadtverwaltung vereinfachen und beschleunigen kann.

Die FDP Garbsen plädiert dafür, die Meldoo-App auf ihre ursprünglichen Aufgaben zu beschränken. Die Partei befürchtet, dass eine Ausweitung der Meldefunktionen das soziale Klima in der Stadt negativ beeinflussen könnte. „Wir begrüßen die Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung des städtischen Lebens. Doch eine Erweiterung, die das Melden von vermeintlichen oder tatsächlichen Fehlverhalten von Personen umfasst, lehnen wir ab“, erklärt Koschik.

Die Diskussion um die Meldoo-App in Garbsen steht exemplarisch für eine größere Debatte über den Einsatz digitaler Überwachungsinstrumente und deren Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben. Während digitale Lösungen das Potenzial haben, die Lebensqualität zu verbessern, mahnt die FDP zur Vorsicht bei Maßnahmen, die zu einer Überwachung und Denunziation unter Bürgern führen könnten.

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GCN/bs