Garbsen – Diskussionen nach Moschee-Umzugsplänen – Garbsener Bürger äußern Lob Kritik und Sorgen.
Garbsen – Der geplante Umzug der Islamischen Gemeinschaft Millî Görüş Garbsen e.V. (IGMG) in das Sparkassengebäude an der Ecke Hannoversche Straße / Konrad-Adenauer-Straße sorgt in der Garbsener Bevölkerung für lebhafte Diskussionen. Nachdem Garbsen-City-News (GCN) über die Pläne und den CDU-Antrag auf eine Veränderungssperre berichtete, äußerten sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger auf den GCN Social-Media-Plattformen.
Zwischen Zustimmung und Skepsis
Ein Teil der Nutzer zeigt sich grundsätzlich offen gegenüber dem Vorhaben. So wird betont, dass Muslime seit Jahrzehnten zum gesellschaftlichen Leben in Garbsen beitragen und dass Moscheen selbstverständlich dorthin gehören, wo Muslime leben – mitten in die Städte. Einige Kommentare erinnern an die Solidarität aller Religionsgemeinschaften nach dem Brand der Willehadi-Kirche, als Vertreter verschiedener Glaubensrichtungen gemeinsam für den Zusammenhalt eintraten.
Andere wiederum äußern Bedenken – insbesondere hinsichtlich der Parkplatzsituation und der Verkehrsbelastung rund um den geplanten neuen Standort. Mehrfach wurde darauf hingewiesen, dass die vorhandenen Parkmöglichkeiten bereits heute angespannt seien und sich dies durch eine weitere Nutzung intensivieren könnte.
Sorgen um die Nahversorgung älterer Menschen
Kritik wurde auch bezüglich der Schließung der Sparkassenfiliale laut. Einige Bürgerinnen und Bürger zeigen sich besorgt, dass ältere Menschen, die auf die Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker angewiesen sind, in Zukunft weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Dabei wird betont, dass der Umzug der Sparkasse unabhängig vom geplanten Erwerb des Gebäudes durch die IGMG erfolgt und die Schließung ohnehin geplant sei.
Klare Ablehnung und unsachliche Äußerungen
Neben sachlicher Kritik und konstruktiven Vorschlägen gab es auch vereinzelte ablehnende und fremdenfeindliche Kommentare. Garbsen-City-News verweist hier ausdrücklich auf die Einhaltung der eigenen Kommentarrichtlinien und distanziert sich von rassistischen und hetzerischen Äußerungen. Mehrere Nutzer forderten in ihren Beiträgen ein respektvolles Miteinander und erinnerten daran, dass die Religionsfreiheit ein Grundrecht in Deutschland ist.
Forderungen nach Dialog und besseren Lösungen
Vereinzelt wurde auch vorgeschlagen, gemeinsam mit anderen Gemeinden ein religionsübergreifendes Bildungs- und Begegnungszentrum zu schaffen, um Integration und Austausch weiter zu fördern. Andere forderten die islamische Gemeinde auf, ihre Haltung zur westlichen Kultur und zu Werten wie Gleichberechtigung offensiver zu vertreten, um ein Zeichen für gelingende Integration zu setzen.
Wie es weitergeht
Derzeit ist weiterhin unklar, wie weit die Verkaufsverhandlungen rund um das Sparkassengebäude tatsächlich fortgeschritten sind. GCN hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt, erhielt jedoch keine Details, da die Stadt sich nicht zu privaten Vorhaben äußert. Auch von der IGMG selbst liegt bislang keine Stellungnahme vor.
Das Thema wird die Stadtgesellschaft voraussichtlich weiterhin intensiv beschäftigen. GCN bleibt an den Entwicklungen dran und berichtet, sobald neue Informationen vorliegen.
GCN/bs