Liebe Kinderärzte! Bitte kommt nach Garbsen! Verzweifelter Aufruf einer Mutter mit zwei kleinen Kindern

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Garbsen – Unsere Leserin Katharina S. aus Garbsen-Mitte wendet sich mit einem Leserbrief an GCN. Katharina hat zwei kleine Kinder im Alter von 4 Jahren und 7 Monaten und fragt sich wie es sein kann, dass eine Stadt mit über 60.000 Einwohnern einen Mangel an Kinderärzten haben kann. Zwei Kinder-Ärzte findet man unter Garbsen, einen im Kohake-Zentrum und einen in Berenbostel.

Frau S. schreibt: „Wenn wir Erwachsenen nicht schnell einen Arzttermin bekommen, können wir uns ggf. irgendwie über Wasser halten und länger auf einen Termin warten, aber was ist mit unseren Kindern? Immer wieder ist es ein Kampf, wenn ich mit einem meiner Kinder zum Arzt muss. Termine gibt’s kurzfristig so gut wie gar nicht und wenn, dann meistens mit wahnsinnig langen Wartezeiten. Leider braucht man bei einer Erkrankung sofort Hilfe, nicht erst Tage später.

Nun ist meine kleine Tochter ( 7 Monate) erkrankt, hat sehr hohes Fieber, trinkt nicht und hustet sehr stark. Natürlich benötige ich j e t z t dementsprechende Medikamente und ja, ich möchte ein gutes Gefühl haben, daher ist es unumgänglich, dass sich ein Arzt mein Kind anschaut. Montag bekam ich keinen Termin, weil eine Kollegin des Arztes ihren Dienst nicht angetreten hat, Dienstag bekam ich keinen Termin, weil die Praxis überlastet ist, somit verbrachte ich mit meinem Baby und mit meiner 4 jährigen Tochter , die auch gerade eine Grippe durchmacht 4 Stunden im Kinderkrankenhaus auf der Bult. Nach der Untersuchung und einem entsprechendem Rezept durften wir Gott sei Dank wieder nach Hause aber mit den Worten der Ärztin: Wenn der Husten schlimmer wird, gehen Sie morgen früh bitte noch einmal zu Ihrem Kinderarzt. Der Husten ist schlimmer geworden. Damit ich nicht wieder abgewiesen werde, fahre ich also gleich zum Kinderarzt und stehe mit meinem kranken Baby bei denen auf der Matte, was soll ich machen?

Im Wartezimmer höre ich, dass auch heute wieder alle Terminanfragen per Telefon abgelehnt wurden, wie kann sowas sein? Die Arzt-Helferinnen sind verständlicherweise bei dem Stress auch überlastet und die Worte „Das kann aber dauern“ kann ich schon nicht mehr hören. Wir Eltern kranker Kinder suchen uns das doch nicht aus, wir haben sicher Anderes zu tun, als unsere kostbare Zeit in virenverseuchten Wartezimmern zu verbringen.

Vielleicht kann GCN meinen Leserbrief einmal an die Stadt Garbsen weiterleiten. Statt ständig neue Einkaufzentren, Fast-Food Ketten und Döner-Läden in Garbsen unterzubringen wäre es vielleicht einmal sinnvoll um einen weiteren Kinderarzt/Ärztin zu werben. Es wird Zeit!“

GCN/bs