Flüchtlingsunterkunft Stadtteilhaus – bei den Bürgern sind noch viele Fragen offen

Das Stadtteilhaus in Altgarbsen/GCN

Garbsen – Nach der GCN Berichterstattung bezüglich des Stadtteilhauses in Altgarbsen, haben uns viele Reaktionen von Bürgern erreicht. Keiner der Absender möchte seinen vollen Namen nennen. Wir haben die häufigsten Fragen unserer Leser in diesem Artikel zusammengefasst. Lesen auch:

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Aus diesem Grund haben wir alle Namen geändert. Alle Leser haben uns mitgeteilt, dass sie ganz genau wissen, dass die Kommunen Geflüchtete unterbringen müssen, und das auch völlig ok sei, es aber einige offene Fragen gibt.

Andreas aus Altgarbsen „Immer die Drohung des Bürgermeisters mit den Turnhallen, das regt mich einfach auf. Natürlich ist es nicht gut, wenn wieder eine Turnhalle für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden müsste, aber hat sich die Stadt auch wirklich Gedanken gemacht, andere Lösungen zu finden? Ich habe bei einschlägigen Immobilienanbietern etliche Lager- und Fabrikhallen in Garbsen gefunden, die zur Zeit vermietet werden sollen, diese bieten sogar teilweise volle Heizmöglichkeiten und diverse Vorzüge, die durchaus für Flüchtlinge hergerichtet werden könnten“. Warum bemüht man sich hier nicht um ein Mietverhältnis?“

Michaela aus Garbsen-Mitte: „Sind Turnhallen wirklich die einzige Option? Das kann ich mir nicht vorstellen, in der Ammannstr. beispielsweise steht das Gebäude des ehemaligen Hähnchen- Beyer seit Jahren leer. Die angrenzende Fabrikhalle wäre sicher wunderbar nutzbar. Vorn im Gebäude sind diverse Büroräume vorhanden, die ohne Probleme für die Betreiber genutzt werden könnten. Warum kümmert sich die Stadt nicht um solche Objekte?“

Frank aus Schloß Ricklingen: „Was soll die Stadt denn machen? Sie muss die Geflüchteten aufnehmen, das sucht sie sich ja nicht aus. Bevor hier wieder eine Turnhalle geschlossen wird und Vereine und Schulen auf eine Halle verzichten müssen, halte ich die Lösung des Stadtteilhauses durchaus für in Ordnung. Ich kenne das Haus zwar nicht, aber die Lösung ist immer noch besser als eine Turnhalle“.

Horst aus Altgarbsen: „Ich kenne genug Gebäude, ältere Läden, Fabrikhallen in Garbsen die für Geflüchtete genutzt werden könnten, warum muss es so ein luxuriöses Gebäude sein? Wie ich gehört habe, soll in Havelse u.a. das alte Rathausgebäude in Zukunft teilweise für die Verwaltungsbüros genutzt werden, da wo jetzt das Café Kalle drinnen ist. Wäre es nicht möglich, dass „Kalle“ ins Stadtteilhaus einziehen zu lassen und dieses Gebäude für Geflüchtete zu nutzen?

Marianne aus Altgarbsen: „Der Bürgermeister hat jetzt schon öfter gesagt, dass dieses Haus für verschiedene Zwecke genutzt werden soll, auch für Flüchtlinge, aber nicht nur. Ist es denn so, dass sofort oder im nächsten Jahr mehrere Vorhaben gleichzeitig umgesetzt werden, ich meine ziehen dort zum gleichen Zeitpunkt, Flüchtlinge, die Volkshochschule und Mitarbeiter der Stadt ein?“.

Walter aus Stelingen „Mir kommt es so vor, dass die Stadtverwaltung von Anfang an den Plan hatte das Stadtteilhaus als weitere Flüchtlingsunterkunft zu nutzen und deshalb andere Optionen ausgeschlossen hat, bzw. sich nicht gekümmert hat“.

Nicole aus Altgarbsen: „Ich habe mit vielen Leuten über das Stadtteilhaus gesprochen und über die Pläne der Stadt. Alle sind sich einig, dass die Stadtverwaltung Flüchtlinge aufnehmen muss, das ist auch völlig in Ordnung, niemand meiner Bekannten hat rechtes Gedankengut, was einem aber schnell vorgeworfen wird. Nur dieses hochwertige, teure Gebäude dafür zu nutzen, halten wir alle schlicht und einfach für falsch.“

Thorben aus Garbsen-Mitte: “ In seiner Stellungnahme wirft der Bürgermeister den Kommentatoren unter Beiträgen bezüglich des Stadtteilhauses in den sozialen Medien teilweise rechtsradikale Äußerungen vor, was ich überhaupt nicht so sehe. Natürlich gibt es immer wieder extreme Kommentare, aber hier sehe ich überwiegend Kritikpunkte, die diskutiert werden sollten. Endlich machen die Menschen den Mund auf, in ganz Deutschland geht ein Umdenken bezüglich der Flüchtlingspolitik vonstatten. Es darf auch mal Kritik an der Vorgehensweise geäußert werden, das war bis vor ein paar Monaten noch völlig tabu. Jetzt gleich wieder die „Nazikeule“ zu schwenken halte ich für völlig unangebracht und falsch.“ Stellungnahme-des-Bürgermeisters-zum-Stadtteilhaus

Walter aus Berenbostel:  „Die Ratspolitiker der einzelnen Parteien sollen bei dem Gebäude über die Nutzung für Flüchtlinge entscheiden. Haben diese sich geschlossen das Objekt einmal angesehen? So wie ich aus den Medien entnehmen kann, eher nicht. Ich halte so eine Besichtigung für sehr sinnvoll, die Herren und Damen können ja dann jeder für sich selbst entscheiden, ob dieses Gebäude für die Flüchtlingsunterkunft geeignet ist. Gab es seitens der Politik Vorschläge für andere Möglichkeiten der Flüchtlingsunterbringung?“

Auch wenn keiner der Absender dieser Leserbriefe und Aussagen nennen wollte, hielten wir von GCN die Aussagen der Bürger für wichtig, deshalb haben wir uns entschieden, diese in einen Leserbrief für alle unterzubringen.

Wir werden sowohl der Politik als auch der Stadtverwaltung diesen Artikel zukommen lassen. Wenn sich daraus Stellungnahmen ergeben sollten, vielleicht sogar einige Fragen der Bürger beantwortet werden, wird GCN ebenfalls darüber berichten.

Wie ist Ihre Meinung zum Thema? Schreiben Sie uns gern eine E-Mail an [email protected]

GCN/bs