Garbsen nach Silvester – Brauchen wir nun ein jährliches „Betreutes Böllern“?

Containerbrand in der Silvesternacht/GCN

Garbsen – Garbsen nach Silvester – Brauchen wir nun ein jährliches „Betreutes Böllern“? Ein Kommentar von Bianca Schulze

Die Silvesternacht in Garbsen hat uns erneut vor Augen geführt, dass die Herausforderungen in unseren Quartieren Auf der Horst und Kronsberg (Berenbostel) nicht mit einfachen Lösungen zu bewältigen sind. Trotz intensiver Bemühungen der Stadt, durch präventive Maßnahmen wie Fußballspiele und das Verteilen von Respekt-Karten, die Situation zu entschärfen, haben wir gesehen, dass diese Aktionen allein nicht ausreichen, um die Ordnung zu wahren.

Polizei schützt die Arbeit der Feuerwehrleute. Die Tatsache, dass in diesem Jahr mehr Polizeibeamte verletzt wurden, obwohl ein Großaufgebot an Sicherheitskräften vor Ort war, um das Schlimmste zu verhindern, wirft eine ernste Frage auf: Sind wir in Garbsen nun jedes Jahr auf ein ‚Betreutes Böllern‘ angewiesen? Es ist besorgniserregend, dass trotz der hohen Polizeipräsenz die Ausschreitungen nicht vollständig verhindert werden konnten. Natürlich ist es gut, dass in diesem Jahr keine Feuerwehrleute zu Schaden gekommen sind, aber kann uns das zufriedenstellen?

Die regelmäßigen Containerbrände in den Quartieren, die mittlerweile zur traurigen Normalität geworden sind, zeigen, dass das Problem tiefer liegt. Es geht nicht nur um die Silvesternacht, sondern um ein ganzjähriges Phänomen, das unsere Aufmerksamkeit erfordert. Die Stadt hat versucht, durch Dialog und Prävention eine Veränderung herbeizuführen, doch die Ereignisse der Silvesternacht haben gezeigt, dass diese Bemühungen allein nicht ausreichen. Lesen Sie dazu: Großaufgebot der Polizei in Garbsen verhindert größeres Silvester-Chaos Auf der Horst und am Kronsberg

Die Festnahmen und die Aufnahme von Personalien der Chaoten durch die Polizei sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber es bleibt abzuwarten, ob dies ausreicht, um in Zukunft für Ruhe zu sorgen. Es ist eine komplexe Situation, die eine Kombination aus Prävention, Aufklärung und konsequenter Strafverfolgung erfordert.

Das Sprichwort ‚Wo kein Kläger, da kein Richter‘ mag oft zutreffen, aber in diesem Fall dürfen wir nicht wegsehen. Die ständigen Brandstiftungen und Vandalismus in den Quartieren und die Ausschreitungen in der Silvesternacht sollten Grund genug sein, hier das ganze Jahr über Brandstiftungen und Vandalismus zu bekämpfen und jede Tat strafrechtlich zu verfolgen. Silvester ist nur die Spitze des Eisbergs. Wegsehen bringt uns hier nicht weiter.

GCN/Bianca Schulze