Heftige Diskussionen um die CDU- Bürgermeister-Kandidaten Probst und Tegtmeier

Garbsen – Der Kandidat der SPD für die Bürgermeisterwahl in diesem Jahr steht bereits fest. Die GRÜNEN Garbsen werden Ihren Kandidaten/in sicher auch bald vorstellen. Die CDU-Garbsen hat sogar 2 Kandidaten/innen, die Bürgermeister von Garbsen werden wollen. Nämlich Monika Probst und Björn Tegtmeier.

War es doch eigentlich klar, dass die CDU Garbsen Monika Probst zur Bürgermeisterwahl ins Rennen schickt, kommt es jetzt überraschend doch zu einem internen Duell um die Kandidatur für das Bürgermeisteramt. Björn Tegtmeier tritt gegen Monika Probst an.  Heute stellte sich Monika Probst offiziell der Presse vor. Björn Tegtmeier zu GCN: “Es war damals keinesfalls so, dass nur Frau Probst Fürsprecher bei den Mitgliedern der CDU hatte, warum soll ich mich nicht zu Wahl stellen?” Frau Probst hingegen äußerte, dass sie durchaus überrascht gewesen sei, dass es jetzt doch einen Gegenkandidaten gibt.

Die CDU Garbsen selbst scheint mit der Kandidatur Tegtmeiers nicht wirklich glücklich zu sein. Die CDU-Fraktionsspitze im Rat der Stadt mit Heinrich Dannenbrink, Hartmut Büttner und Helmut Busjahn sowie die CDU-Ortsbürgermeister Gunther Koch, Franz Genegel und Rolf Traenapp haben in einem Schreiben an die Rats- und Ortsmitglieder ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, dass Sie Frau Probst als Bürgermeister-Kandidatin befürworten. (GCN liegt das Schreiben vor). Auch die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) der CDU Hannover-Land äußerte sich ähnlich – für Probst, im Schreiben heisst es u.a.: “Wir begrüssen grundsätzlich, dass bei einer so wichtigen Wahl unterschiedliche Konzepte, Personen und Qualifikationen den CDU-Mitgliedern zur Abstimmung angeboten werden. Gleichwohl halten wir es in der noch lange anhaltenden, schwierigen Phase auch in Garbsen bei der Besetzung des Amtes der obersten Verwaltungsführung für geboten, den Aspekt einer langjährigen Verwaltungserfahrung besonders zu berücksichtigen!

Neben der sicher auch notwendigen Perspektiveneröffnung für Garbsen, ist eine auch im Detail umfängliche Kenntnis der angespannten Lage, die nicht zuletzt auch die mittelständischen Betriebe in Garbsen gravierend betrifft, mehr als hilfreich. Die Überwindung dieser Situation erfordert hinlängliche juristische und verwaltungstechnische Kompetenzen gepaart mit Kreativität, Neutralität in der Amtsführung und Spürsinn für die Belange der Menschen in dieser Stadt. 
Aus unserer Sicht ist daher die Kandidatin des Vorstandes des CDU-Stadtverbandes, Frau Probst, in besonderer Weise geeignet, diese anspruchsvolle Aufgabe zu übernehmen!“

Sollen mit diesen Schreiben die Mitglieder bezüglich der Wahl des Bürgermeister-Kandidaten beeinflusst werden?

Tegtmeier zeigt sich verwundert über die Schreiben beider Vorstände bzw. Vorsitzenden. Er äußerte sich in einer öffentlichen Stellungnahme wie folgt:

“Fakt ist, dass sich Frau Probst bei Teilen des Parteivorstand durchsetzen konnte, aber auch ein Teil der Vorstandsmitglieder sich enthalten hat, ein weiterhin gleichgroßer Teil seine Stimme Peter Hahne und auch mir gegeben hat. Einige Vorstandsmitglieder sind damals nicht erschienen. Man kann also mitnichten davon reden, dass der gesamte Vorstand hinter Frau Probst stand und steht.

„Gerade weil das Ergebnis nicht eindeutig für Frau Probst ist und weil die Garbsener Bürgerinnen und Bürger sich einen CDU-eigenen Kandidaten wünschen, möchte ich den Parteifreunden mit meiner Kandidatur ein Alternativangebot machen. Es kann doch nicht sein, dass die CDU nicht in der Lage ist einen eigenen Kandidaten aus den eigenen Reihen auf den Weg zu bringen. Für mich ist Garbsen nicht ein weiterer Punkt in meinem Lebenslauf. Vielmehr bin ich Ur-Garbsener,  bin hier fest verwurzelt und sehr engagiert für meine Heimat, habe stets ein offenes Ohr für meine Mitmenschen“, so der CDU Politiker Björn Tegtmeier.

„Ich habe mir wohl überlegt, was meine Kandidatur bedeutet. Man kann nicht von einem Sinneswandel reden, wahrhaftig ist es die tiefe Überzeugung, dass die CDU-Mitglieder zwischen zwei kompetenten Kandidaten auswählen können. Die Fraktionsspitze ist offenbar unglücklich über meinen Entschluss. Ich möchte den Mitgliedern die Wahlmöglichkeit einräumen und verhindern, dass man zum Abnicken eines Einzelvorschlages bewegt wird. Meine Stärke ist, dass ich mit meiner 20jährigen beruflichen Erfahrung aus der Privatwirtschaft viele Dinge deutlich pragmatischer, objektiver und lösungsorientierter angehen werde. Außerdem wird zwischen den Zeilen kolportiert, ich hätte keine Verwaltungserfahrung. Tatsache ist, dass ich Rats- und Ortsratsmitglied sowie stellvertretender Ortsbürgermeister gewesen bin, Fraktionssprecher im Schulausschuss und Mitglied in diversen anderen Ausschüssen. Außerdem habe ich meinen Zivildienst beim Jugendamt in Hannover abgeleistet. Ich habe Verwaltung also zumindest aus diesen Perspektiven sehr gut kennengelernt. Und zu meinem Berufsbild gehört auch, dass ich belastbar, teamfähig und trotzdem führungsstark bin. Disziplin, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Durchsetzungsvermögen und Freundlichkeit sowie Höflichkeit sind weitere Attribute, die ein Flugkapitän mitbringen muss“, führt Tegtmeier aus.  

Weiter stellt Tegtmeier klar: „Es ist auch unrichtig, wenn Vorstandsmitglieder der MIT meine Ideen als Visionen abtun. Zumal ich an dieser Stelle festhalten möchte, dass der MIT-Vorstand zu keinem Zeitpunkt mit mir Kontakt aufgenommen hat, meine Ziele und Pläne also gar nicht kennt. Selbstverständlich habe ich eigene Ideen, aber solche die die Stadt voranbringen, den Haushalt entlasten und der Stadt zu einem neuen Selbstbewusstsein verhelfen. Auch möchte ich Bewährtes erhalten – gerne aber auch verbessern.  

Das Schreiben der Fraktionsspitze und der MIT  tadele ich. Das Schreiben der MIT spiegelt die Meinung von zwei Vorstandsmitgliedern wieder. Die Mitglieder wurden in diese Entscheidungsfindung nicht einbezogen und ich weiß viele davon auf meiner Seite. Das werden die Mitglieder sicher sehr kritisch sehen. Ein fairer parteiinterner Prozess funktioniert so nicht. Die Fraktionsspitzen sollten sich glücklich schätzen, dass die CDU so gestärkt in einen herausfordernden Wahlkampf starten kann.“

Tegtmeier hat bereits in Garbsen um mehr Mitglieder der CDU geworben, mit Erfolg. Weit über 100 Neumitglieder konnten in den letzten Wochen verzeichnet werden. Jetzt wird es tatsächlich noch einmal spannend, wer von den beiden Anwärtern/innen letztlich Kandidat/in wird. Alle aktuellen News zur Kommunalwahl 2021 in Garbsen finden Sie hier

GCN/bs