Hohe Energie- und Lebenshaltungskosten, wir haben nachgefragt – So spart Garbsen im Alltag

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Garbsen – Die hohe Inflation und die hohen Energiekosten haben das Ausgabeverhalten der Menschen in Deutschland und somit auch in Garbsen spürbar verändert. GCN hat mit mehreren Menschen aus Garbsen über die Sparmaßnahmen gesprochen, die sie zur Zeit anwenden, um z.B. die hohen Energiekosten oder weitere Preiserhöhungen auffangen zu können.

Astrid W. (59) aus Altgarbsen: „Wir überlegen uns jetzt 2x ob wir unbedingt einen Handwerker brauchen oder ob wir das Eine oder Andere nicht doch selbst erledigen können, gerade reparieren wir unser Gartenhaus selbst, früher hätten wir uns hier professionelle Hilfe geholt, das lassen wir jetzt sein. Wir sind vor den enormen Preisanstiegen immer gern und regelmässig gut Essen gegangen, das machen wir zwar immer noch, aber nicht so oft. Auch beim Einkaufen im Supermarkt schauen wir uns jetzt die Angebote genauer an, greifen auch mal zu den günstigeren Eigenmarken der Supermärkte.“

Katharina S. (37) aus Garbsen-Mitte: Klar sparen wir, wir wissen ja auch noch nicht genau was zukünftig genau an Energiekosten auf uns zukommt, aber wenig wird das nicht sein, deshalb achte ich beim Einkauf gezielt auf Sonderangebote und der Frisörbesuch wird auch um einige Zeit nach hinten geschoben. Früher sind wir spontan mit unseren Kindern in den Zoo gefahren oder auf das Oktoberfest nach Hannover, das fällt jetzt aus, für so einen Besuch müssten wir als 4-köpfige Familie mehr als 100 Euro einplanen. Wir haben für uns am Wochenende immer mal gern Essen bestellt, das haben wir als Familie immer sehr genossen, das ist zur Zeit nicht möglich. Auch bei Kleidung schauen wir ob die Regen- oder Winterjacke nicht doch noch eine Saison getragen werden kann.

Bernd S (73) . aus Havelse: Leider geht es nicht ohne Einsparungen und somit auch ohne einige Entbehrungen. In der Familie haben wir bereits besprochen, dass die Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr nicht so üppig ausfallen werden wie sonst, aber da sind wir uns alle einig, denn sparen müssen wir ja alle. Die frischen Brötchen und das Brot vom Bäcker sind schon eine Herausforderung für uns, früher haben wir das immer frisch gekauft, jetzt begrenzen wir das aufs Wochenende, im Supermarkt schauen wir nach Sonderangeboten und auf das Essen gehen verzichten wir im Moment auch erst einmal. Wir sind froh, wenn uns nichts im Haushalt kaputt geht, Handwerker könnten wir uns zur Zeit nicht wirklich leisten.

Andrea K. (35) aus Frielingen: „Wenn unser Auto zur Inspektion muss, kriege ich die Krise, oder wenn unsere Waschmaschine kaputt geht, diese Art von Sonderkosten sind mittlerweile eine große Herausforderung. Die Urlaubspläne für nächstes Jahr haben wir erst einmal auf Eis gelegt, wir warten erst ab, was finanziell über den Winter auf uns zukommt. Unsere Kinder wissen, dass die Geschenke zu Weihnachten oder zum Geburtstag kleiner ausfallen als sonst, aber dafür haben sie vollstes Verständnis. Ich persönlich fahre öfter mit dem Fahrrad zur Arbeit und lasse das Auto stehen. Wir essen allgemein weniger Fleisch, backen unsere Brötchen selbst und wir versuchen nur alle 2 Tage die Waschmaschine anzuschmeissen, den Wäschetrockner nutze ich auch weniger als vorher.“

Marion F. (65) aus Garbsen-Mitte: Mein Mann und ich sind Rentner, haben uns sonst immer jeden Tag ein Eis und einen Cappuccino in einem Eiscafé gegönnt, das können wir jetzt nicht mehr jeden Tag machen, ebenso sparen wir bei den Lebensmitteln, achten darauf, dass der Wocheneinkauf ein gewisses Budget nicht überschreitet, darauf mussten wir in der Vergangenheit nie achten. Wir sind große Kreuzfahrt-Fans und es gab Jahre, in denen wir zwei Kreuzfahrten gemacht haben, das wird es zukünftig nicht mehr geben. Wir müssen uns jetzt genau überlegen wofür wir unser Geld ausgeben. Wir haben uns jetzt allerdings Haushaltsgeräte neu angeschafft, die einen niedrigen Energieverbrauch haben – wir hoffen, dass diese Investition am Jahresende zu Buche schlägt.

Alle Bürger/innen aus Garbsen die GCN befragt hat, gaben an, im Alltag an diversen Dingen Einsparungen vorzunehmen. Uns wurde auch bestätigt, dass die Unternehmen diese Einsparungen sehr wohl spüren. Beispielsweise gehen die Frauen weniger zur Kosmetik oder zum Frisör. Bäcker verkaufen weniger Backwaren und Stände auf öffentlichen Festen und Veranstaltungen oder auf Wochenmärkten verkaufen weniger Waren. Man merkt es auch bei Restaurants, Cafés und Imbiss-Ständen. Lange Schlangen gibt es zur Zeit nicht und die Räumlichkeiten sind eher leer, als gut gefüllt. Ebenso dürften auch die Handwerks-Unternehmen demnächst weniger Aufträge im Auftragsbuch haben, denn auch da werden durchaus Einsparungen vorgenommen, gerade bei Familien.

Wie sparen Sie im Alltag und welche Preiserhöhungen machen Ihnen am meisten Sorgen? Schreiben Sie uns per E-Mail an: [email protected]   Alle Einsendungen werden anonym behandelt. Auch Unternehmen aus Garbsen können GCN Ihre Erfahrungen gern schildern.

GCN/bs