Nach dem Hochwasser – Langfristige Auswirkungen auf Flora und Fauna in Garbsen und der Region

Symbolbild

Garbsen – Nach dem Hochwasser – Langfristige Auswirkungen auf Flora und Fauna in Garbsen und der Region.

Das Hochwasser, das in diesem Jahr die Region Hannover und Garbsen heimsucht, stellt nicht nur für die menschliche Bevölkerung eine Herausforderung dar, sondern hat auch weitreichende Auswirkungen auf die Tierwelt und die Landwirtschaft. Waldemar Wachtel, 1. Vorsitzender des NABU Stadtverbands Garbsen und des NABU Regionalverbands Hannover,  erläutert die Situation der Wildtiere und die Folgen.

Gefahren und Anpassungen der Tierwelt

Das Hochwasser beeinträchtigt zahlreiche Tierarten auf unterschiedliche Weise. Während Maulwürfe oft in der Lage sind, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, sind viele Mäusearten dem Wasser schutzlos ausgeliefert. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Nahrungsgrundlage heimischer Greifvögel wie Mäusebussarde, Eulen und Käuze. Hirsche und Rehe können sich häufig auf höher gelegene, trockene Flächen retten, und Wildschweine sind bekannt für ihre Schwimmfähigkeiten. Feldhasen hingegen sind besonders gefährdet.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch den Insekten und Wildbienen, darunter Hummeln und Laufkäfer, die in kleinen Erdhöhlen überwintern. Ihre Bruten sind durch das Hochwasser stark gefährdet, was langfristige Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht haben könnte.

Aufruf zur Rücksichtnahme und Hilfe

Wachtel appelliert an die Bevölkerung, bei Hochwasserereignissen besondere Rücksicht auf die Wildtiere zu nehmen. Schaulustige sollten Abstand halten und sich den Tieren möglichst nicht nähern, da sie sehr scheu sind.  In der Regel hält der zuständige Jagdpächter des Bereiches Ausschau und kümmert sich. Der NABU steht ebenfalls für Auskünfte unter Tel. 05137-704 994 0 oder per E_Mail  zur Verfügung.

Maßnahmen in der Notzeit

In der Region Hannover wurde aufgrund der Hochwassersituation die sogenannte Notzeit ausgerufen. Diese erlaubt es Jägern, bedrohten Tieren Zufütterungen anzubieten. Zudem wird empfohlen, während des Hochwassers auf Jagdabschüsse zu verzichten, um die Tierpopulationen nicht zusätzlich zu belasten.

Langfristige Auswirkungen

Die langfristigen Auswirkungen des Hochwassers auf die Nahrungskette und den Bestand einiger Tierarten werden voraussichtlich in der kommenden Brut- und Setzzeit sichtbar werden. Wachtel betont die Wichtigkeit, diese Entwicklungen genau zu beobachten und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

GCN/bs