Nein zum KiTa-Gesetz! Demo der Kindertagesstätte St. Maria-Regina Berenbostel

Foto.Familienzentrum St. Maria-Regina Berenbostel

Garbsen – Gestern erreichte uns ein Leserbrief bezüglich einer kleinen Demo der KiTa St. Maria-Regina in Berenbostel, Leiterin des Familienzentrums St. Maria-Regina aus Berenbostel, Aneta Muskalla, schriftlich an GCN: Achtung! Am Ende des Beitrags finden Sie den Link zur Petition, dort werden Unterschriften gesammelt!

Erzieher, Kinder und Eltern des katholischen Familienzentrums St. Maria Regina aus Garbsen protestieren gegen das neue Kita-Gesetz. Kein Recht auf Inklusion und keine Verbesserung des Personalschlüssels – das neue Kita-Gesetz ruft bei den vier kath. Familienzentren scharfe Kritik hervor.

Mitarbeiter und Eltern protestieren nun gegen das Gesetz. „25 Kinder von zwei Fachkräften betreuen zu lassen, kommt einer Massenabfertigung näher als einer individuellen Förderungsmöglichkeit.“ So die Mitarbeiter der katholischen Einrichtung. „Wir legen einen Grundstein im Bereich der Bildung und Erziehung der Kinder. Um sie individuell und ressourcenorientiert fördern zu können, bedarf es einigem mehr als der Rahmenbedingungen, die aktuell bestehen.“ Die Fachkräfte fordern daher neben der Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels mehr Verfügungszeiten sowie mehr Zeit für Fortbildungen.

Besonders in der aktuellen Zeit von Corona fällt auf, welche Möglichkeiten sich durch die reduzierten Gruppengrößen auftun. Dadurch, dass aufgrund der hohen Infektionszahlen nur eine Notbetreuung in den Einrichtungen angeboten wird, profitieren die anwesenden Kinder durch ein höheres Maß an Aufmerksamkeit und Förderung seitens des Fachpersonals. „Angebote können viel gezielter und individueller geplant und durchgeführt werden; genauso individuell wie die Kinder es auch sind.“ Novellierung des Kita-Gesetzes ja, aber NICHT SO! Dem Grundgedanken, das Kita-Gesetz zu novellieren, ist nichts entgegenzusetzen. Der Art und Weise, wie es geschieht, jedoch schon.

Es darf nicht sein, dass die Menschen, denen wir unsere Kinder anvertrauen, unter solch schlecht angepassten Bedingungen arbeiten müssen. Wir haben in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung in dem Bildungs- Betreuungs- und Erziehungsauftrag miterlebt. Die Aufgaben werden in allen Bereichen mehr, aber die Rahmenbedingungen bleiben gleich oder werden sogar schlechter. Wie kann es sein, dass diese Menschen nicht mal ansatzweise so gut entlohnt werden wie die, denen wir unser Geld anvertrauen? Wie kann es sein, dass eine Leitungskraft neben der Führung von Gruppen auch noch den ganzen organisatorischen Rahmen der Einrichtung bewältigen muss?

Foto: privat

Die Stunden, die den Leitungen als Freistellungszeit dienen sollen, sind bei Weitem nicht realitätsnah. Leitungskräfte sind verantwortlich für die pädagogische Qualität, aber auch für Personal, Budget, Verwaltung- und Öffentlichkeitsarbeit, dafür brauchen sie ausreichend Zeit. Aus diesen Gründen lehnt das kath. Familienzentrum St. Maria Regina wie auch viele weitere soziale Einrichtungen im Land das neue Kita-Gesetz ab. Sie fordern ganz klar eine Anpassung der Arbeitsbedingungen an die gestiegenen Anforderungen, Herausforderungen und Erwartungen seitens der Politik und Gesellschaft. Der Erzieher-Job muss zeitnah attraktiver gemacht werden, nicht nur finanziell!

Der Erziehermangel ist allgegenwärtig und deswegen spricht sich die Einrichtung dafür aus, die vierjährige Ausbildung zum Erzieher endlich zu vergüten, damit sich mehr junge Menschen für den Beruf entscheiden und ihn nicht ausschlagen müssen, weil sie sonst vier Jahre ohne Einkommen leben müssten. „Wir möchten endlich die Wertschätzung erhalten, die wir verdienen. Deshalb appellieren wir an die Politik, die Novellierung noch einmal gründlich zu überdenken und sich klar zu machen, wo sie da gerade ihr Geld einsparen wollen.“ „Kinder und Bildung sind das Fundament, auf dem wir unsere Zukunft aufbauen. Da spart man nicht, da investiert man!“,so Aneta Muskalla, Leiterin des Familienzentrums St. Maria-Regina aus Berenbostel.

Wer die Petition unterschreiben möchte, kann dieses hier tun. Hier finden Sie alle Informationen über das neue KiTa Gesetz.

GCN/bs