Trockene Äste können großen Schaden anrichten – eine Kontrolle kann Schlimmes verhindern

Hier ist Gott sei Dank alles gut gegangen/Foto: privat

Garbsen – Keine ergiebigen Regenfälle, wochenlang hohe Temperaturen: Die derzeitige Trockenheit gibt nicht nur aus Umweltschutzsicht Anlass zur Sorge. Lesen Sie auch: Trockenheit führt im Stadtgebiet zu erhöhter Brandgefahr – Stadt bittet, auf Gefahrenquellen zu achten

Eine Leserin aus Garbsen teilte auf der Facebook-Seite von GCN mit, dass bei ihr im Garten ein riesiger Ast abgebrochen und zu Boden gestürzt ist. Gott sei Dank passierte dieses in der Nacht und es nicht somit nichts Schlimmes passiert, nicht auszudenken, wenn dort Kinder gespielt hätten.

Deshalb sollten Haus- und Grundstücksbesitzer/innen unbedingt große Bäume überprüfen und ggf. trockene, morsche Äste entfernen. Woran erkennt man, dass ein Ast bald abbrechen könnte?

Wenn sich ein Ast bereits verdächtig dem Boden entgegenneigt, und zudem vielleicht auch noch morsch ist, besteht die Gefahr, dass er abbrechen kann. Dies kann nicht nur im Wald, sondern auch im eigenen Garten passieren. Worauf sollte man achten?

Bei alten Bäumen kann ein einzelner Ast bereits ein beachtliches Gewicht weit über hundert Kilo auf die Waage bringen. Nach einem Sturm sieht man sie im Wald liegen – kaum auszumalen, wenn man davon getroffen wird. Darum kümmert sich in der Regel das zuständige Forstamt, aber wie ist es bei Bäumen im eigenen Garten? Oder wenn ein schwerer Ast vom Nachbargrundstück über die Grenze ragt und abzubrechen droht?

Wann bricht ein Ast ab?

Experten sprechen bei morschen Ästen auch von „Totholz“, das noch am Baum hängt – aber wie lange noch? Jeder Baum ist anders, aber einige Anhaltspunkte für abgestorbenes Astmaterial gibt es durchaus.

  • Fehlen bei einem Ast im Gegensatz zum restlichen Baum die Blätter, kann es sein, dass er bereits abgestorben ist.
  • Ritzt man den Ast mit einer Säge an und schaut hinter die Rinde, sollte eine frische und grüne Schicht zum Vorschein kommen. Ist diese hingegen trocken, handelt es sich um Totholz. Den Probeschnitt sollte man möglichst am Astansatz durchführen.

Ob die toten Äste am Baum bleiben oder er sie irgendwann abwirft, kommt auf die Baumart an. Birken trennen sich aktiv vom Totholz, bei Eichen bleiben sie am Stamm. Teilweise werden sie über Jahre hinweg von Käfern befallen, aber auch dann fallen sie nur selten herab. Allerdings ist Eichenholz recht schwer und die Äste sind auch dicker, weshalb es bei einem Sturm doch mal passieren kann, dass der Ast herunterfällt.

Wie entfernt man Totholz?

Kleinere tote Äste können Hobbygärtner auch selbst abschneiden. Dabei sollte man darauf achten, dass man nicht in das grüne Holz sägt, sondern wirklich nur das Totholz entfernen. Auch wenn man nur einen einzelnen kleineren Ast abschneidet, sollte man sicherstellen, dass sich dort keine schützenswerten Nester befinden.

Am besten verwendet man dafür eine Klappsäge, die gibt es auch mit Teleskopverlängerung. Sollte eine Kettensäge nötig sein, wendet man sich besser an einen professionellen Baumpfleger. Die Fachleute können mit schwerem Gerät umgehen, wenn nötig mit einem Seil den Baum erklettern und wissen, worauf es bei der Arbeitssicherheit ankommt.

Die Stadt Garbsen hat beispielsweise am Spielplatz Schäferdamm in Havelse einige tote Äste entfernen lassen, hierzu wurde ein großer Hubwagen eingesetzt. Sicher passiert das auch an vielen anderen städtischen Baumbeständen. Im privaten Bereich ist natürlich jeder Eigentümer selbst für seinen Baumbestand zuständig. Bei Mietobjekten sollte man sich an den Vermieter oder die Hausverwaltung wenden, wenn Gefahren durch herabfallende Äste drohen.

GCN/bs