Warnstreiks im öffentlichen Dienst: Bus und Bahn der Üstra werden am Dienstag bestreikt

Bahnen und Busse der Astra stehen am Dienstag still. /Foto: Üstra.de

Garbsen/Hannover – Die Gewerkschaft ver.di hat angekündigt, am  Dienstag , den 29. September 2020, den Bus- und Bahnverkehr der ÜSTRA zu bestreiken.

Am Dienstag, dem 29. September, droht in Hannover ein Verkehrschaos – der öffentliche Nahverkehr steht dann den ganzen Tag still.

Daher fahren an diesem Tag auf den Linien der ÜSTRA von Betriebsbeginn (ca. 3 Uhr morgens) bis Betriebsschluss (ca. 1 Uhr nachts) keine Busse oder Bahnen. Die ÜSTRA bittet ihre Fahrgäste, an diesem Tag auf andere Verkehrsmittel auszuweichen und auf nicht unbedingt notwendige Fahrten zu verzichten. Die ÜSTRA bedauert die durch den Streik entstehenden Unannehmlichkeiten für ihre Fahrgäste.

„Die Arbeitgeber verweigern bundesweite Verhandlungen für die Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr, mit denen bessere Arbeitsbedingungen geschaffen werden sollen“, kritisiert Gewerkschaftssekretär Hermann Hane. „Diese Verweigerung ist völlig unverständlich und nicht akzeptabel. Es ist ein Affront gegenüber den Beschäftigten und auch gegenüber den Fährgästen, die täglich mit Bussen und Bahnen fahren“, so Hane.

Nach 20 Jahren Sparzwang in den Verkehrsbetrieben können der ÖPNV und die Verkehrswende nur eine Chance haben, wenn es bundesweit gute Arbeitsbedingungen in den Betrieben gebe, so Hane. Das Verhalten der Arbeitgeber provoziere, dass ver.di die Beschäftigten zu Streiks aufrufe.

Im Tarifkonflikt mit 130 ÖPNV-Unternehmen will ver.di bundesweit einheitliche Regelungen in Fragen wie Nachwuchsförderung sowie den Ausgleich von Überstunden und Zulagen für Schichtdienste erreichen. Seit März fordert die Gewerkschaft hierzu die Verhandlung eines bundesweiten Rahmentarifvertrages. Nach langer interner Diskussion hat sich die VKA gegen Verhandlungen ausgesprochen.

ver.di fordert für die 87.000 Beschäftigten Entlastung und angemessenen Ausgleich für unvermeidbare Belastungen. Darüber hinaus soll die Ungleichbehandlung in den Bundesländern beendet und zentrale Regelungen wie Urlaubstage oder Sonderzahlungen künftig bundesweit vereinheitlicht werden. Mit einer Forderung für Auszubildende sollen Anreize zum Einstieg in den Beruf und zur Nachwuchsförderung geschaffen werden. Darüber hinaus werden in den einzelnen Bundesländern weitere Forderungen aufgestellt. Diese werden separat mit den regionalen Kommunalen Arbeitgeberverbänden (KAV) in den Bundesländern verhandelt.

Die S-Bahnen und die Busse der regiobus sind von dem Streik nicht betroffen und fahren wie gewohnt.

GCN/bs/verdi