Zukunft der Grundschule Osterwald in Gefahr – Eltern kämpfen gegen Schließung und fordern Lösungen.
Die Existenz der Grundschule Osterwald Unterende steht ernsthaft auf dem Spiel, was über bloße Spekulationen hinausgeht. Engagierte Eltern aus Osterwald-Unterende setzen sich energisch gegen die befürchtete Schließung dieser Bildungseinrichtung ein, in der aktuell etwa 45 Schülerinnen und Schüler in jeweils einer ersten und zweiten Klasse unterrichtet werden. Die Schule und der dazugehörige Hort stehen vor dem Aus, mit der Absicht, dass die Kinder zukünftig von Beginn ihrer Schullaufbahn an die rund zwei Kilometer entfernte Zentralschule in Osterwald Oberende (Mittelpunktschule) besuchen sollen. Diese Überlegung wird durch den gesetzlichen Anspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026 und die prekäre Personalsituation im Lehrkörper begründet.
Die Eltern der betroffenen Kinder sind jedoch nicht bereit, diese Entscheidung widerstandslos zu akzeptieren. Sie befürchten nicht nur den Verlust der Kinderhortbetreuung durch die AWO, was die Familien vor große Herausforderungen stellen würde, sondern auch die Gefahren und die Länge des Schulwegs für die Erstklässler. Hinzu kommt, dass nicht alle Kinder Anspruch auf eine kostenlose Busfahrkarte haben, da diese erst ab einer Entfernung von zwei Kilometern gewährt wird und einige Kinder diese Distanz knapp nicht erreichen. Bereits jetzt verursacht der Verkehr durch die sogenannten Elterntaxis vor der Zentralschule (Mittelpunktschule) erhebliches Chaos, das durch die Schließung der Grundschule Osterwald Unterende vermutlich noch zunehmen würde.
Im Rahmen der Ortsratssitzung Osterwald kam es auch zu einer Stellungnahme von Bürgermeister Claudio Provenzano (SPD), der auf die Anfragen besorgter Eltern bezüglich der möglichen Schließung einging. Er erklärte, dass intensive Gespräche mit den Verantwortlichen der Schulen, dem Kultusministerium sowie der Region Hannover geführt werden, insbesondere zum Thema Ganztagsbetreuung. Provenzano sicherte zu, dass eine Lösung gefunden werde, die die Belange aller Beteiligten weitestgehend berücksichtigt. Allerdings deutete er an, dass die Entwicklung in Richtung einer „Zentralisierung“ der Grundschulen in Osterwald gehen könnte. Somit soll der Betrieb in der Außenstelle Unterende vorübergehend eingestellt und als Übergangslösung ein Container am Hauptgebäude errichtet werden. Für die Zukunft ist zudem ein Anbau vorgesehen, um Platz für die zusätzlichen Kinder zu schaffen.
Jaqueline Gerschler, eine betroffene Mutter aus Unterende, stellvertretend für viele Eltern zu GCN: “Wir werden hier vor vollendete Tatsachen gestellt, in der Ortsratssitzung hat man uns belehrt, dass lediglich Fragen gestellt werden dürfen, aber keine Diskussion über das Thema stattfinden wird, dieses ist aber dringend notwendig. Wir möchten, dass Lösungen gesucht werden, die zumindest bis 2026 Bestand haben und den Standort hier in Unterende sichern. Für uns hört sich das alles so an, als wäre hier schon alles entschieden, hätten wir Eltern in der Einwohnerfragestunde nicht selbst nachgefragt, wäre bis heute die ganze Situation noch nicht offiziell bekannt gewesen. Wir wünschen uns in dieser wichtigen Sache mehr Transparenz, denn schließlich sind wir ja die Betroffenen, uns sollte man zuerst mit ins Boot holen, so Gerschler.
Die Zentralschule (Mittelpunktschule) selbst hat in einer Schul-Elternratssitzung im Oktober 2023 bereits mitgeteilt, dass diese einen Entlastungsantrag gestellt hat, da es zum einen an pädagogischen Mitarbeitern fehlt und eine Lehramtsanwärterin früher als geplant in Elternzeit gegangen ist. Über eine mögliche Schließung der Außenstelle Unterende wurde nicht gesprochen.
“Wir Eltern werden dafür kämpfen, dass man unsere Sorgen ernst nimmt und uns in die Diskussionen mit einbezieht, sodass wir gemeinsam nach Lösungen suchen können und alles dafür tun, dass unsere Grundschule und auch die Hortbetreuung in Unterende erhalten bleibt”, so Gerschler abschließend.
GCN/bs