„Europäischer Tag des Notrufs“ am 11. Februar

Johanniter Einsatz/Foto: Die Johanniter Landesverband Niedersachsen/Bremen

Garbsen – Sind Menschen schwer verletzt oder erkrankt, ist eine medizinische Versorgung notwendig. Besonders bei einer Bewusstlosigkeit oder einem Atemstillstand kommt es darauf an, frühzeitig den Rettungsdienst zu rufen, um eine schnelle notfallmedizinische Versorgung zu gewährleisten. „Das Wählen der 112 ist dabei einer der wichtigsten Schritte in der Rettungskette. Nur so wird gewährleistet, dass die Erste Hilfe des Laien schnell von der professionellen Hilfe des Rettungsdienstes ergänzt wird“, sagt Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie Niedersachsen/Bremen.

Notfallsituation Zwei Ersthelfer betreuen eine Frau mit einem Schockzustand. Die junge Frau hält die Hand und setzt den Notruf ab/Foto: Die Johanniter Landesverband Niedersachsen/Bremen

Die Rufnummer 112 ist nicht nur in Deutschland die Telefonnummer für den Rettungsdienst. In allen europäischen Ländern wurde die 112 als einheitliche Notrufnummer für die notfallmedizinische Versorgung eingeführt. Sie ist rund um die Uhr erreichbar und aus dem Mobilfunknetz wie aus dem Festnetz kostenfrei. Bei Nutzung eines fremden Handys kann der Notruf auch ohne Entsperr-Code getätigt werden. Kersten Enke gibt Tipps für einen Anruf bei der Rettungsleitstelle, denn „die 112 wählt man nicht so oft“.

Hier die wichtigsten Punkte, die bei einem Notruf auf der 112 vom Disponenten der Rettungsleitstelle abgefragt werden:

·       Wo ist es passiert?

·       Was ist passiert?

·       Wie viele Verletzte/Erkrankte?

·       Welche Verletzungen/Erkrankungen?

·       Warten auf Rückfragen.

Die letzte und wichtigste Regel lautet: „Nicht einfach auflegen, denn ist etwas vergessen worden, hat der Mitarbeitende in der Rettungsleitstelle die Chance, Nachfragen zu stellen“, sagt der Experte weiter.

Um im Ernstfall schnell handeln und richtig helfen zu können, rät der Johanniter, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen. Im Kurs werden z.B. das richtige Absetzen des Notrufs und alle Erste-Hilfe-Maßnahmen, die bis zum Eintreffen der professionellen Retter wichtig sind, geübt.

 Die 112 ist nur für Notfälle da

Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden hilft der Hausarzt. Tritt ein Krankheitsfall während der Schließzeiten oder am Wochenende auf, hilft der ärztliche Bereitschaftsdienst der Krankenkassen unter der deutschlandweit gültigen Telefonnummer 116117.

Einen Notruf abzusetzen, wenn die Situation es erfordert, ist ein wichtiger Schritt beim Leisten von Erster Hilfe, bei dem nicht zu lange gezögert werden darf. „Wenn eine lebensbedrohliche Situation eintritt, muss immer die 112 gewählt werden. Dazu gehören neben schweren Unfällen zum Beispiel Vergiftungserscheinungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot, Bewusstlosigkeit oder starker Blutverlust“, erklärt Enke.

Foto: Die Johanniter Landesverband Niedersachsen/Bremen

In diesem Fall die 116117 wählen:

·       Erkältung mit Fieber, höher als 39 Grad

·       anhaltender Durchfall

·       starke Hals- oder Ohrenschmerzen

·       akute Bauch- oder Rückenschmerzen

In diesem Fall die 112 wählen:

·       bei lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall

·       bei schweren Schnitt- und Platzwunden

·       bei Knochenbrüchen

·       bei größeren Verbrennungen

Interaktiv, digital und flexibel: das Johanniter-Kurskonzept „Fit in Erster Hilfe“

Mit ihrem Angebot der Ersten-Hilfe-Kurse wollen die Johanniter Hemmschwellen abbauen, Wissen vermitteln und Menschen auf den Ernstfall vorbereiten. Mit dem neuen Kurskonzept „Fit in Erster Hilfe“ werden Übungssituationen im Erste-Hilfe-Training noch praxisnäher und zeitgemäßer. Es geht lebendig, interaktiv, abwechslungsreich und mit viel Eigeninitiative der Teilnehmenden zu: Szenarien werden digital simuliert und visuell dargestellt. Im Zusammenspiel mit vielen praktischen Übungen sollen die Teilnehmenden sicher in der Anwendung der Ersten Hilfe werden, um später, während eines richtigen Notfalls, routiniert handeln zu können. Mehr Informationen rund um Erste Hilfe und das Kursangebot der Johanniter unter: http://wir-muessen-reden.johanniter.de.

Erste Hilfe bei den Johannitern

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist einer der größten Anbieter von Erste-Hilfe-Kursen in Deutschland. 2018 haben 425.000 Menschen bei den Johannitern gelernt, anderen Menschen in Notsituationen zu helfen, davon mehr als 14.600 Kinder und Jugendliche in Schulen. Mit Kursen wie Outdoor-Erste-Hilfe, Erste Hilfe am Kind und weiteren Individualangeboten wird auch auf die spezielle Zielgruppe eingegangen.

Johanniter Einsatz/Foto: Die Johanniter Landesverband Niedersachsen/Bremen

Die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist mit mehr als 23 000 Beschäftigten, rund 40 000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,25 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.

GCN/la