
Garbsen – Schönebeckerin sorgt für authentischen Einblick. Am 9. November jährt sich zum 30. Mal der Jahrestag des Mauerfalls. Aus diesem Anlass haben Bürgermeister Christian Grahl und Ratsvorsitzender Hartmut Büttner zu der Eröffnung einer Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur mit dem Titel „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“ eingeladen.
Rund 60 interessierte Bürgerinnen und Bürger, darunter mehrere Mitglieder des Niedersächsischen Netzwerks für SED- und Stasiopfer sowie Gäste aus der Garbsener Partnerstadt Schönebeck in Sachsen-Anhalt waren der Einladung in den Ratssaal gefolgt.
Begleitet durch passende Musikstücke wie „Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg und „Wind of Change“ von den Scorpions erinnerten Grahl und Büttner an die mutigen DDR-Bürger, die vor 30 Jahren mit ihrem friedlichen Protest zum Fall der Mauer beigetragen haben. „Erinnern wollen wir aber auch an die Einzelnen, an diejenigen, die nicht in die FDJ oder zur Jugendweihe gingen, die Ausreiseanträge stellten, nicht bereit waren vorformulierte Ausgrenzungen zu unterschreiben und viele andere Formen eines zivilen Widerstandes praktizierten“, sagte Büttner.
Als weitere Rednerin und Zeitzeugin sorgte Cornelia Ribbentrop, Stadtratsvorsitzende aus Schönebeck, für einen authentischen Einblick in die damalige Gemütslage der Menschen in der DDR. „Für uns waren die mit dem Mauerfall einhergehenden Veränderungen von fundamentaler Bedeutung“, so Ribbentrop.
Einen besonderen Dank richtet Grahl an Büttner, für dessen Engagement im Zusammenhang mit der Organisation der Veranstaltung: „Für ihn ist die Thematik der Überwindung einer Diktatur in Deutschland eine Herzensangelegenheit, für die er sich jahrzehntelang eingesetzt hat. Dies war nicht nur sein Hauptthema während seiner 15 Jahre im Deutschen Bundestag. Auch nach seinem freiwilligen Ausscheiden aus dem Bundesparlament setzte er sich vor allem für die Opfer von SED-Diktatur und Stasi ein“, so Grahl.
Die Ausstellung „Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit“, die bis zum 2. November zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses zu sehen ist, wirft Schlaglichter auf die Jahre 1989/90. Sie erinnert an den Protest gegen die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen, an die Fluchtbewegung im Sommer und die Massenproteste im Herbst, die die SED-Diktatur in die Knie zwang.
Sie berichtet von der Selbstdemokratisierung der DDR, der deutsch-deutschen Solidarität und den außenpolitischen Weichenstellungen bis zur Wiedererlangung der Deutschen Einheit. Die Schau umfasst 20 Tafeln und präsentiert 100 zeithistorische Fotos und Dokumente.
Die prägnanten Texte zur Ausstellung hat der Berliner Historiker Dr. Ulrich Mählert verfasst.
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