Garbsen – Zwei Jahre hintereinander fielen Schützenfeste aus, auch in Osterwald Oberende. Zwar fanden auch in den Jahren 2020 und 2021 unverzagt vorbereitende Planungen für ein Schützenfest statt. Aber im jeweils letztmöglichen Termin, an dem die Entscheidung über Umsetzung oder Abbruch gefällt werden musste, zwang die Corona-Lage und die nicht absehbare Dauer der Beschränkungen zur Einstellung der Vorbereitungen.
Hier der Bericht des Schützenvereins Osterwald-Oberende
Die Amtszeit der Schützenkönige von 2019 war so lang wie noch nie – 3 Jahre – Nun aber wurden die neuen Majestäten proklamiert: Leon Greiner als Schützenkönig, Hans-Jürgen Brammer als Seniorenkönig, Frank Reupke als Kaiser, Tobias Reupke als Juniorenkönig und Timm Reupke als Jugendkönig.
Bei der feierlichen Zeremonie im Festzelt am Samstag waren auch Garbsens Bürgermeister Claudio Provenzano und der Ortsbürgermeister Rolf-Günther Traenapp anwesend und richteten Grußworte an die Festgesellschaft. Sie nahmen auch am anschließenden Ausmarsch zum Anbringen der Scheiben von König, Jugendkönig und Kaiser teil.
Auf dem Weg zum Schützenhaus, wo die Königsscheibe angebracht wurde, spielte das Wetter den Teilnehmern des Festumzuges einen Streich: Pünktlich mit Beginn des Ausmarsches setzte Regen ein, der den Marschierenden bis zu ihrem Ziel am Schützenhaus treu blieb. Aber das konnte die Freude nicht trüben, zumal es dann vor Ort aufklarte und beim Abmarsch zum nächsten Ziel die Sonne wieder lachte. Während der Festumzug den Nachmittag über unterwegs war, tummelten sich auf dem Festplatz zahlreiche Familien bei Bratwurst und Kaltgetränken und die Kleinsten freuten sich über kindgerechte Angebote in Form eines kleinen Kettenkarussells und einer Ballwurfbude.
Am Samstagabend hat die Band „Die Vagabunden“ dafür gesorgt, dass die Besucher bis tief in die Nacht feierten. Das Festzelt war noch bis nach Mitternacht sehr gut gefüllt. Und auch auf dem Vorplatz tummelten sich viele Gäste und feierten friedlich miteinander. Erfreulich, dass auch viele junge Erwachsene mitfeierten und auch benachbarte Vereine ließen es sich nicht nehmen, nach eigenen Veranstaltungen in einer großen Gruppe auf das Festzelt zu kommen, um dort weiter zu feiern.
Am Sonntagmorgen wurde der Katerkönig ermittelt. Diesen Titel trägt in diesem Jahr der Schützenkönig und 2. Vorsitzende Leon Greiner. Überraschungsgast beim Empfang der Vereine war unser ehemaliger Stadtbürgermeister Christian Grahl, der am Umzug teilnahm und auch anschließend auf dem Festzelt war.
Folgende befreundete Schützenvereine wurden empfangen: Heitlingen, Osterwald U/E, Frielingen. Die Gärtnerei Markgraf spendierte allen Schützendamen und den Musikerinnen eine Rose zum Muttertag. Und auch die Oberender Feuerwehr, die traditionsgemäß mit dem Umzug an der Wache abgeholt wurde, hat mit Aktiven, Jugend und Kindern in großer Zahl am Umzug teilgenommen.
Auf dem Festzelt gab es eine abwechslungsreiche Kaffee- und Kuchentafel der Oberender Schützendamen. Der Fanfarencorps Hannover hat nach dem Umzug zu einem Ständchen auf dem Zelt aufgespielt
Am Montagvormittag trafen sich die Schützen zum Frühstück am „Notbrunnen“. Anschließend ging es ins Schützenhaus, um den Montagspokal auszuschießen. Hier gilt es, mit dem KK-Gewehr mit 3 Schuss so wenig Ring wie möglich zu schießen, um zu siegen. Pokalgewinner ist Frank Reupke, der sich im Stechen gegen Dr. Heiko Münkel durchsetzte. Beide hatten im ersten Durchgang 3 Ring geschossen.
Um 18 Uhr trafen sich Schützen und Schützendamen, um den Montagskönig Norbert Gehrke die liebevoll gestaltete Montags-/Freundschaftsscheibe zu überbringen. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung vom Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Osterwald O/E. Norbert Gehrke hat sich viele Jahre als Kassenwart um den Schützenverein Osterwald O/E verdient gemacht. Der dritte Schützenfesttag klang in netter Runde im Schützenhaus aus.
Angesprochen auf einen kritischen Artikel, der die Frage nach Sinn und Unsinn von Stadtteilschützenfesten anriss, wies der Pressestab des Schützenvereins Osterwald O/E auf die historischen Wurzeln des heutigen Garbsen hin, das mit noch nicht einmal 50 Jahren ein vergleichsweise junges Pflänzchen ist, wenn auch mit immerhin zwei Schwimmbädern: Bei aller Freude über die moderne Stadtstruktur ist es den Einwohnern der Stadtteile auch ein Bedürfnis, die Jahrhunderte währende Geschichte ihres ehemaligen Dorfes in Ehren und dessen Traditionen hoch zu halten. Und dazu gehören nun einmal Veranstaltungen, die diese Gemeinschaft pflegen und die ihrerseits auf eine Tradition zurückblicken können. Das geschieht nicht zuletzt durch die lokalen Schützenvereine, deren verantwortliche Mitglieder in unermüdlicher und ehrenamtlicher Tätigkeit dafür sorgen, dass, wenn auch kleine, aber feine Schützenfeste begangen werden können. Ohne öffentliche Zuschüsse, mit hart kalkulierten Budgets. Und da muss man dann Prioritäten setzen: Autoscooter oder Abendveranstaltung, eins geht nur, oder es läuft gar nichts. Lesen Sie auch: Ist das Modell „Stadtschützenfest“ ein Flop? – Ein Kommentar von Bianca Schulze
Der Erfolg der Abendveranstaltung gab den Organisatoren recht, den Vereinsmitgliedern, die den neuen Garbsener Leitspruch leben und schon immer gelebt haben, den wir unserem Bürgermeister Provenzano verdanken: „Machen!“
GCN/Schützenverein Osterwald