Acht Monate alter Junge aus Garbsen sucht dringend einen Lebensretter

Der acht Monate alte Maxim aus Garbsen leidet an einer aggressiven Form von Blutkrebs. Nur eine Stammzelltransplantation kann sein Leben retten./ Foto: DKMS

Garbsen – Der acht Monate alte Maxim aus Garbsen leidet an einer aggressiven Form von Blutkrebs. Nur ein passender Stammzellspender kann sein Leben retten.

Seine Eltern setzen alle Hebel in Bewegung, um zu ihn zu retten. Gemeinsam mit der DKMS organisieren sie eine große Online-Registrierungsaktion. Wer helfen möchte, kann sich über www.dkms.de/maxim ein Registrierungsset nach Hause bestellen und so vielleicht zum Lebensretter werden.

Foto: DKMS

Alica und Dimitrios. Ein starkes Paar. Eine große Liebe. Ihr kleiner Sohn Maxim macht ihr Glück komplett. Wie jede junge kleine Familie verbringen sie die ersten Wochen mit Besuchen bei den Großeltern, schlaflosen Nächten und Staunen über dieses kleine wundersame Geschöpf. Alles scheint gut. Eigentlich. Doch plötzlich bekommt ihr Glück Risse. Die ersten Anzeichen sind nur schwer erkennbar. Maxim hat offenbar Schmerzen, wenn man ihn auf den Bauch dreht. Außerdem wird der sonst so fröhliche und ausgeglichene Junge immer blasser, kann nicht mehr schlafen und hört plötzlich auf zu lachen. Jetzt beginnt eine Odyssee. Dreimal suchen die Eltern den Kinderarzt auf, einmal gehen sie sogar in die Notaufnahme, weil Maxims Zustand immer schlechter wird.

Inzwischen verweigert er auch die Nahrungsaufnahme. Jedes Mal werden sie nach Hause geschickt. Maxim habe eine Erkältung und sei ein Schreikind, so die Ärzte. Aber die Eltern vertrauen ihrer Intuition – sie wissen, dass mit ihrem Kind etwas nicht stimmt. Erneut fahren sie in die Klinik und dieses Mal haben Glück.

Ein Oberarzt untersucht Maxim eingehend, tastet ihn ab, macht einen Ultraschall. Während der Untersuchung spricht er mit Alica, dann wird er plötzlich still. Sein Gesicht ist besorgt. Leber und Milz sind auf das Doppelte vergrößert. Er äußert einen schlimmen Verdacht: Blutkrebs! Sofort wird der Kleine in die MHH überwiesen.

Erneut werden Blut abgenommen und verschiedene Tests durchgeführt. Wegen Corona darf nur eine Person Maxim in die Notaufnahme begleiten. Alica wartet. Vier unerträgliche Stunden. Dann wird der Verdacht bestätigt. Maxim hat eine aggressive Form der Leukämie.

Sein Zustand ist so kritisch, dass er jeden Moment sterben kann. „Das waren die schlimmsten Stunden unseres Lebens. Eine solche Nachricht ist wie eine große Welle, die alles Vorhandene niederreißt. Da ist nur noch ein großes schwarzes Loch“, erinnert sich Alica.

Die Ärzte versuchen, Maxims Zustand zu stabilisieren. Sein komplettes Blut wird ausgetauscht. Weil auf der Intensivstation nachts keine Angehörigen zugelassen sind, müssen sich sie Eltern von ihrem Kind verabschieden.

„Ein todkrankes Kind alleine zurückzulassen, zerreißt einem das Herz. Das ist eigentlich
nicht aushaltbar. Merkwürdigerweise war aber genau das der Moment, in dem wir begriffen, dass Maxim ein echter Kämpfer ist. Alle Maßnahmen hat er anstandslos akzeptiert als würde er begreifen, dass man ihm endlich hilft. Das hat uns den Abschied leichter gemacht. Maxim hat uns ganz deutlich gezeigt: Er will leben,“ erzählt Dimitrios.

Zwei Tage wird er intensivmedizinisch behandelt, dann kommt er auf die Kinderstation. Seit zehn Wochen bekommt der Kleine jetzt Chemotherapien. Inzwischen geht es ihm wieder besser. Das lässt Alica und Dimitrios hoffen. Aber mit Einschränkungen: „Aktuell geht es unserem Sohn zwar gut. Er hat keine Schmerzen mehr und sein Lachen ist zurückgekehrt.

Aber genau diese Diskrepanz ist so surreal: auf der einen Seite haben wir ein fröhliches Kind und gleichzeitig wissen wir in jedem Moment, dass er todkrank ist und nur ein passender Spender sein Leben retten kann. Gefühl und Wissen klaffen weit auseinander.

Am Anfang hat uns das alles komplett aus der Bahn geworfen. Wir haben nur geweint. Inzwischen schieben wir dunkle Gedanken zur Seite und funktionieren. Sonst kommt man da nicht durch. Denn wenn wir jetzt anfangen würden zu weinen, könnten wir nicht mehr aufhören. Das können wir uns nicht leisten. Maxim braucht jetzt starke Eltern“, sagt Alica.

Maxim kämpft. Doch alleine kann er es nicht schaffen. Denn nur eine

Foto: DKMS

Stammzelltransplantation kann das Leben des kleinen Jungen retten. Bislang wurde weltweit kein passender Spender für ihn gefunden.  Um in dieser schwierigen Situation nicht tatenlos zu sein und die Suche nach einem „genetischen Zwilling“ für Maxim aktiv zu unterstützen, rufen seine Eltern gemeinsam mit der DKMS dazu auf, sich als potenzielle Stammzellspender registrieren zu lassen.

Wer gesund und zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, kann helfen und sich mit wenigen Klicks über www.dkms.de/maxim die Registrierungsunterlagen nach Hause bestellen. Die Registrierung geht einfach und schnell: Mithilfe von drei medizinischen Wattestäbchen und einer Einverständniserklärung kann jeder nach Erhalt des Sets selbst einen Wangenschleimhautabstrich vornehmen und anschließend per Post zurücksenden, damit die Gewebemerkmale im Labor bestimmt werden können.

Die Eltern hoffen, mit dem Online-Aufruf eine Welle der Hilfsbereitschaft auszulösen. Nach dem ersten großen Schock sehen sie nur noch nach vorne. Aufgeben kann und darf keine Option sein. Im Moment leben sie nur von Tag zu Tag.

„Wir verbringen jede freie Minute zusammen und erleben jeden Augenblick ganz bewusst. Diese wertvolle Erfahrung kann uns keiner mehr nehmen. Wir lieben unser Kind über alles und möchten ihm das nur denkbar schönste Leben schenken. Dafür brauchen wir aber die Hilfe der ganzen Bevölkerung. Denn nur wer registriert ist, kann auch als Lebensretter gefunden werden. Deshalb bitten wir alle: Lasst euch registrieren. Mit eurer Teilnahme schenkt ihr Maxim und vielen anderen das Wertvollste, was es gibt – die Hoffnung auf ein zweites Leben. Allen, die sich an dieser Aktion beteiligen, danken wir von ganzem Herzen,“ so seine Eltern.

Besonders wichtig ist es, dass die Wattestäbchen nach dem erfolgten Wangenschleimhausabstrich zeitnah zurückgesendet werden. Erst wenn die Gewebemerkmale im Labor bestimmt wurden, stehen Spender für den weltweiten Suchlauf zur Verfügung.

Auch Geldspenden helfen Leben retten, da der DKMS für die Neuaufnahme eines jeden Spenders Kosten in Höhe von 35 Euro entstehen.

GCN/ds