
Hannover – Eröffnung des Forschungsbaus SCALE bietet neue Möglichkeiten für die Produktionstechnik an der Leibniz Universität Hannover.
Neuer Forschungsbau auf dem Campus Maschinenbau
Die Leibniz Universität Hannover hat auf dem Campus Maschinenbau in Garbsen einen Neubau für bis zu 150 Forschende in Betrieb genommen. Der Forschungsbau SCALE – Skalierbare Produktionssysteme der Zukunft – eröffnet neue Möglichkeiten zur Erforschung der Produktionstechnik unabhängig von Bauteilgrößen. Am 4. März 2025 wurde das Gebäude eingeweiht. Es wurden rund 50 Millionen in den Bau investiert, finanziert je zur Hälfte durch das Land Niedersachsen und den Bund. Der Spatenstich fand im Dezember 2019 statt, die Fertigstellung des Baus erfolgte Ende 2023. Der Gebäudekomplex hat eine Nettogrundfläche von ca. 7700 m². Untergebracht wurden hier 11 neue sehr unterschiedliche Großgeräte. Eine Herausforderung bei den geförderten Projekten ist die Einhaltung der maximalen Bauzeit von 5 Jahren.
Eröffnung des Forschungsbaus SCALE – Bedeutung für Wissenschaft und Wirtschaft
Der neue Forschungsbau wird als bedeutend für die Leibniz Universität Hannover sowie für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Niedersachsen erachtet. LUH-Präsident Prof. Dr. Volker Epping hebt hervor, dass hier wissenschaftliche Kompetenzen gebündelt und mit wirtschaftlicher Expertise vereint werden können. Dies schärft das Profil der Universität und stärkt den Forschungsschwerpunkt Produktionstechnik. Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs betont, dass die Investition von rund 50 Millionen Euro nicht nur die Forschung an der LUH ausbaut, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts sichert. Steffen Krach, Regionspräsident, war als Staatssekretär des Landes Berlin für Wissenschaft und Forschung noch für die Genehmigung des Projektes mit zuständig und konnte es nun als Regionspräsident mit einweihen. Bürgermeister Claudio Provenzano fasste es treffend zusammen: Hier entsteht morgen schon heute.
Moderne Ausstattung für innovative Forschung
Die beiden äußeren Hallenschiffe des Neubaus bieten jeweils 1.125 Quadratmeter Fläche und eine Höhe von zehn Metern unter dem Kranhaken. Im mittleren Hallenteil, der fünf Meter hoch ist, werden mobile Roboter eingesetzt, um XXL-Bauteile zu bearbeiten. Insgesamt finden elf Großgeräte Platz, darunter eine skalierbare Servopresse und mobile Fertigungsroboter.
Zusätzlich zur Forschungshalle sind Labore und Büros für bis zu 150 Mitarbeitende entstanden. Im Großraumbüro im zweiten Stock können nahezu 100 Forschende interdisziplinär arbeiten. Im Erdgeschoss stehen Labore, Umkleiden und ein Eltern-Kind-Büro zur Verfügung. Die Außenanlagen umfassen Parkplätze, Grünflächen und Retentionsmulden für Regenwasser.
Forschung zu neuartigen Fertigungsmethoden
Im Forschungsbau SCALE sollen neuartige Fertigungsmethoden und Prozessketten entwickelt werden, die eine größen- und stückzahlunabhängige Produktion ermöglichen. Dies ist eine zentrale Voraussetzung für eine ökologische und ökonomisch effiziente Produktion. Der gesamte Lebenszyklus skalenunabhängig produzierter Bauteile wird in SCALE erforscht, von verschiedenen Fertigungsverfahren über die Prozessauslegung bis hin zum Recycling.