Garbsen sagt dem Steinwüsten-Trend den Kampf an – Wie die Stadt die Versiegelung privater Flächen angehen will

Symbolbild

Garbsen – Garbsen sagt dem Steinwüsten-Trend den Kampf an – Wie die Stadt die Versiegelung privater Flächen angehen will.

Die Stadt Garbsen nimmt ein ernsthaftes und weitverbreitetes Problem in Angriff: die Versiegelung von privaten Gartenflächen durch Schotter. In einer kürzlich veröffentlichten Informationsvorlage hat die Stadt die negativen Auswirkungen dieser Praxis auf die Umwelt, die Gesundheit der Bewohner und die städtische Infrastruktur hervorgehoben und zugleich ihre künftigen Schritte zur Lösung dieses Problems vorgestellt.

Gesetzliche Grundlagen und der Status Quo

Laut § 9 Abs. 2 der Niedersächsischen Bauordnung sollten unbebaute Flächen auf privaten Grundstücken als Grünflächen gestaltet werden, wenn sie nicht für eine andere zulässige Nutzung erforderlich sind. Dennoch hat der Trend zur Versiegelung von Gartenanlagen durch Schotter in den letzten Jahren zugenommen, so heisst es in der Informationsvorlage.

Warum ist das ein Problem?

Grünflächen spielen eine entscheidende Rolle für das Mikroklima in den angrenzenden Straßen. Sie kühlen die Umgebung ab und verhindern so eine übermäßige innerstädtische Aufheizung, die wiederum die Gesundheit der Bewohner beeinträchtigt. Versiegelte Flächen verhindern nicht nur die Bildung von Grundwasser, sondern erhöhen auch das Risiko von Überflutungen bei starken Regenfällen.

Die Auswirkungen auf die Biodiversität

Versiegelte Böden sind nicht nur ein Problem für den Menschen, sondern auch für die Tier- und Pflanzenwelt. Sie bieten keine Nahrung und sind ökologisch wertlos. Im Gegensatz dazu tragen Gärten mit heimischen Pflanzen zur Erhaltung der Biodiversität bei und bieten Lebensräume für Insekten und Vögel.

Geplantes Vorgehen der Stadt Garbsen

Die Stadt hat eine Kampagne gestartet, die die Einwohner zur Entsiegelung ihrer Schotterflächen motivieren soll. Die geplanten Maßnahmen sind vielseitig und reichen von Pressemitteilungen und einer ausführlichen Informationskampagne auf der Website der Stadt bis hin zu Infoveranstaltungen.

  • Infoveranstaltung: Im vierten Quartal 2023 soll eine Informationsveranstaltung zum Thema Schotterflächen und Entsiegelungsmaßnahmen stattfinden.
  • Hauswurfsendung: Die Bürger werden per Hauswurfsendung über die Veranstaltung und allgemeine Informationen zur Vermeidung und zum Rückbau von Schotterflächen informiert.
  • Straßenbanner: Es werden Straßenbanner mit Hinweisen zur Veranstaltung und weiteren Informationen aufgestellt.

Stadt hofft auf Einsehen der Eigentümer

Durch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit und die Bereitstellung nützlicher Informationen will die Stadt das Bewusstsein für die Bedeutung von Grünflächen schärfen und so zu einer nachhaltigeren Entwicklung beitragen.

GCN/bs