StadtArchivVerein Garbsen e. v. besucht Friedensstadt Osnabrück – Neue Eindrücke mit alten Bekannten 

Foto: StadtArchivVerein Garbsen e. v.

Garbsen – Selbst das Wetter spielte mit, als 13 Mitglieder des StadtArchivVereins Garbsen sich in der vergangenen Woche nach Osnabrück aufmachten. Es war bereits der zweite Tagesausflug des Vereins in diesem Jahr. Am Bahnhof Altstadt nahmen Winfried und Rose Scholl die Gruppe in Empfang. Die ehemalige Garbsener Stadtarchivarin und ihr Mann leben seit 2019 in Osnabrück und konnten kundig über Geschichte und Gegenwart der „Friedensstadt“ be-richten. 

So erfuhren die Teilnehmer dieser Exkursion manches, was man bei einer Stadtführung nicht erfährt – wie zum Beispiel die Geschichte der sogenannten „Karolingischen Urkunden“. Bi-schof Benno II. fälschte sie im elften Jahrhundert, um den Stellenwert des fränkischen Herr-schers Karl des Großen auf die Entstehung einer ersten Kirche, eines Bischofssitzes und einer Schule zu erhöhen, die sich heute als älteste Schule Deutschlands bezeichnet. Archivare im 19. Jahrhundert deckten die Fälschungen auf, doch im Wesentlichen konnte die Stadtarchäo-logie die Fakten bestätigen. 

Am spätgotischen Rathaus übernahm der Osnabrücker Finanzvorstand Thomas Fillep die Führung – ein Fachkollege des ehemaligen Garbsener Stadtkämmerers und jetzigen Vorsit-zenden des StadtArchivVereins, Heinz Landers. Fillep empfing die Gruppe im Friedenssaal, in dem 1648 nach 30 Kriegsjahren der „Westfälische Frieden“ verkündet wurde. Der parallel in Münster verkündete Friedensschluss gilt als erstes diplomatisch ausgehandeltes Kriegsende der Geschichte. Weiter ging es mit ihm in Räume, die üblicherweise nicht besichtigt werden dürfen, wobei er über aktuelle Schwerpunkte der Stadt und des Rates berichtete. 

Vom siebengeschossigen Stadthaus – einem eindrucksvollen Backsteinhochhaus aus der Bauhauszeit – genoss die Gruppe einen tollen Blick auf das von „sieben Hügeln“ umgebene Osnabrück. Nach dem anschließenden Altstadtbummel, vorbei am Felix-Nussbaum-Haus, entworfen vom Architekten Daniel Libeskind, reiste die Gruppe voller positiver Eindrücke zu-rück. 

Für das nächste Jahr hat sich der Verein einen mehrtägigen Ausflug über das Himmelfahrts-Wochenende in den Unterelberaum vorgenommen. Dann sollen mehrere interessante Ziele zwischen Stade und Cuxhaven angesteuert werden. Gäste sind dabei immer herzlich willkommen. 

GCN/bs