Es ist nicht alles schlecht in der Corona-Krise, sagt Laurin Pascal (19 ) aus Garbsen

Laurin Pascal kommt gut klar in der Corona-Krise, sieht sogar ein paar Vorteile/Foto: privat

Garbsen – unsere Leser/innen erzählen, wie Sie die Corona-Pandemie selbst erlebt haben und welche ganz persönlichen Schwierigkeiten bewältigt werden mussten und immer noch bewältigt werden müssen. Heute erzählt uns Laurin Pascal R. (19) aus aus Garbsen seine Geschichte.

„Bevor ich mit meinem Leserbrief beginne und über meinen Umgang und meine Empfindungen zu der ganzen Coronasituation berichte, erst einmal ein paar Worte über meine Person. Mein Name ist Laurin Pascal R. ich bin 19 Jahre alt und absolviere momentan ein einjähriges Praktikum, in der Firma meiner Eltern um meine vollständige Fachhochschulreife zu erwerben. Im Anschluss möchte ich ein Studium an der Dr. Buhmann Schule in Hannover absolvieren. Aber genug von mir, kommen wir nun zum Bericht:

„Achja, Corona – ein äußerst präsentes Thema, welches die Welt in Atem hält, vermutlich noch länger, als einem lieb ist andauert und bei dem Einen oder Anderen sicherlich auch für schlaflose Nächte sorgt, denn keiner weiß, was die Zukunft bringen wird. Aber ich schweife ab, zurück zum Anfang: Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen. Es war Mitte März 2020 und das Coronavirus tauchte bereits recht häufig in den Nachrichten auf.

In der WhatsApp Klassengruppe meiner damaligen Schule – das Wirtschaftsgymnasium in Hannover – ging es heiß her und es wurde schon über die kommende Schulschließung, aufgrund der Coronaauswirkungen, diskutiert und spekuliert. Am 17.03. 2020 war es dann soweit, die Schule wurde dicht gemacht. Dies bedeutete längere Ferien, juuhu!

Nach den verlängerten Osterferien (in denen man dank des 1. Lockdowns nichts groß machen konnte) begann der Onlineunterricht. Jedenfalls die ersten Versuche, denn nicht jeder verfügte über die entsprechende Technik oder die optimale Internetverbindung. Aber wem erzähle ich das? Jeder Schüler/jede Schülerin dürfte dies selber erfahren haben.

Nach einiger Zeit passten sich alle der aktuellen Situation an. Schließlich öffneten die Schulen wieder und der Präsenzunterricht begann – jedoch mit geteilten Klassen. So zog es sich bis zu den Sommerferien hin. Von alldem war ich jedoch nicht betroffen, da ich bis zu den Sommerferien im Homeoffice war (meine Eltern sind aufgrund ihres Alters Risikopatienten). Ich arbeitete also im Homeoffice und besuchte nur zu den Klausuren die Schule. Für mich persönlich war das alles sehr angenehm und entspannend. Ich behaupte sogar, dass ich dank des Homeoffice sogar einen besseren Abschluss habe, als wenn ich am Präsenzunterricht teilgenommen hätte. Man kann alles an einem Stück abarbeiten und wird von keinen Pausen unterbrochen. Und sofern alle tagesaktuellen Aufgaben erledigt sind, legt man entweder die Füsse hoch oder macht mit den morgigen Aufgaben weiter. Mir hat das Homeoffice sehr gut getan. Aber dies muss jeder für sich selbst entscheiden…

In den Sommerferien verbrachte ich mit meinen Eltern den Urlaub auf der Insel Kreta (Griechenland). Zu dieser Zeit war das Coronavirus für die Griechen noch in weiter Ferne. Alles lief normal. Aber dies sollte sich noch ändern. Anfang September begann ich also nun mein Praktikum – ganz entspannt im Homeoffice.

Die bisherigen Corona Auswirkungen machten mir also wenig zu schaffen. Nur das ständige Tragen einer Maske am Flughafen und im Flugzeug, als es im Oktober im Zuge meines Praktikums wieder nach Kreta ging, ging mir auf den Wecker. Die Corona-Maßnahmen waren nun auch auf Kreta angekommen: In den Geschäften eine Maske tragen, Polizeikontrollen und Strafzahlungen in den Dörfern/Städten usw. Also alles so, wie in Deutschland, nur um einiges entspannter.

Die Weihnachtszeit kam und ein Impfstoff erschien aus dem Nichts. Einige Menschen atmeten bestimmt erleichtert auf und sahen bereits Licht am Ende des Coronatunnels. Tja, leider falsch! Der bis heute andauernde 3. Lockdown kam und niemand weiß, wann und wie das alles enden wird. Mir persönlich macht(e) die ganze Zeit im Lockdown nichts aus. Ich bin im Homeoffice tätig, verlasse eher selten das Haus (im Lockdown gibt es ja auch keinen Grund) und meine sozialen Kontakte sind nicht präsent. Nachrichten schaue ich ehrlich gesagt nicht, da jeden Tag auf’s Neue nur über Corona berichtet wird – ich frage mich echt, wie man so viel Neues über das Virus aus dem Hut zaubern kann.

Meine aktuelle Lebenslage mag sich jetzt wohl für den Einen oder Anderen wie das Grauen auf Erden anhören, aber so lebt es sich meiner Meinung nach entspannter. Man wird nicht von den Nachrichten negativ beeinflusst, regt sich nicht über Corona-Maßnahmen auf, die irrsinnig erscheinen und kann auch gar nicht erst mit dem Virus infiziert werden.

Um ein eventuelles Missverständnis aus dem Weg zu räumen: Ich bin keineswegs dafür, dass das Virus bestehen bleibt, da es mich ja (noch) nicht betrifft und ich es ignoriere. Ich würde mir auch wünschen, dass alles wieder normal ist. Ich persönlich gehe mit der aktuellen Situation nur so um, wie es mir am Besten erscheint. Aber selbst ohne Corona wäre mein Leben vermutlich nicht groß anders. Ich bin nie der große Partygänger und werde es auch nie sein. Mit Alkohol und Zigaretten habe ich auch nichts am Hut und da sich meine sozialen Kontakte in Grenzen halten, bin ich eher introvertiert und auch gerne für mich alleine. Aber nichtsdestotrotz wünsche ich mir, wie viele andere auch, das Ende der Pandemie. Mit diesen Gedanken bleiben Sie bitte alle gesund und machen Sie das beste aus der Situation und erfreuen Sie sich an den schönen Dingen des Lebens. Nicht alles ist schlecht in Corona-Zeiten.“

GCN/Laurin Pascal R./bs