Garbsen -In den vergangenen Jahren hat Starkregen, bei dem in kürzester Zeit große Regenmengen vom Himmel fallen, zugenommen. Folgen sind Überschwemmungen, Rückstau sowie Beschädigungen von Straßen, Gebäuden, Kellern und Tiefgaragen.
Die Stadtentwässerung Garbsen hat in einer öffentlichen Pressemeldung um Vorsorge der Hauseigentümer gebeten. Aber was ist, wenn diese Vorsorgemaßnahmen nicht ausreichen und die gesamte Strasse überschwemmt ist, weil die Kanalisation hier die Wassermengen nicht mehr aufnehmen kann? Anwohner haben sich jetzt mit einem Schreiben an die Stadt Garbsen, bzw. den Bürgermeister gewandt.
Die Anwohner sehen hier ein Mitverschulden der Stadt Garbsen, bezüglich der Schäden, die durch den Starkregen im Hasenwinkel in Berenbostel entstanden sind.
GCN hat bereits vor einigen Tagen eine Presseanfrage an die Stadt gestellt und nachgefragt, was in solchen Fällen unternommen wird., bzw. ob Vorsorgemaßnahmen getroffen werden können. Pressesprecher der Stadt Garbsen, Benjamin Irvin schreibt dazu: Die Stadtentwässerung Garbsen ist gesetzlich verpflichtet, die Kanalisation nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik zu errichten, zu betreiben und zu unterhalten. Trotz der Bemessung nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik und des sorgfältigen Betriebs der öffentlichen Kanalisation können Kanäle aus wirtschaftlichen Gründen nicht so dimensioniert werden, dass sie jeden außergewöhnlichen Regen einwandfrei ableiten können. Ein Überstau im Kanal kann nicht ausgeschlossen werden. Ein Kanal kann unabhängig von den wirtschaftlichen Auswirkungen auch nicht pauschal mit einer maximalen Größe verlegt werden, da auch weitere Einflussfaktoren, wie Fließgeschwindigkeiten und damit auch die Selbstreinigung durch Mitnahme von Fremdkörpern berücksichtigt werden müssen. Aus diesem Grund müssen alle Eigentümer ihre Gebäude auch selber gegen Rückstau schützen.
Straßenabläufe werden umgangssprachlich auch Gullis genannt. Durch sie gelangt das Wasser von der Straßenoberfläche in den Regenwasserkanal. Straßenabläufe werden regelmäßig, mindestens jedoch dreimal im Jahr gereinigt.
Die technischen Regeln, an welche die Stadt Garbsen gebunden ist, werden laufend angepasst und aktualisiert. Klimaveränderungen finden so Eingang in die Bemessungsgrundlagen der Kanalisation. Die Stadtentwässerung Garbsen lässt die Leistungsfähigkeit ihre Regen- und Schmutzwasserkanäle regelmäßig mit hydrodynamischen Computermodellen überprüfen. Die Ergebnisse dieser Berechnungen können dann potentielle Schwachstellen und Handlungsbedarfe für die Sanierung aufzeigen.
Lt. des Schreibens der Anwohner scheint im Fall Hasenwinkel allerdings noch nichts geschehen zu sein, denn bereits 2019 gab es ein Problem mit Starkregen und einer entsprechenden Überflutung der Straße. Die Fotos belegen, dass auch im Juli 2021 die Kanalisation die Wassermengen nicht aufnehmen konnte.
GCN wird diesen Leserbrief an die Stadt Garbsen weiterleiten und um eine detaillierte Stellungnahme bitten. Lesen Sie auch:
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GCN/bs
