Pandemie lässt Appetit auf Süßwaren steigen: 38.600 Tonnen in Stadt und Region Hannover

Süßwaren liegen in der Pandemie im Trend. Wer Schokolade, Kekse & Co. herstellt, soll nun eine Lohnerhöhung bekommen, fordert die Gewerkschaft NGG./Foto:NGG

Garbsen -Hunger auf Schokolade & Co. in der Pandemie gestiegen: In Stadt und Region Hannover wurden im vergangenen Jahr rein rechnerisch rund 38.600 Tonnen Süßwaren gegessen – davon allein 10.900 Tonnen Schokoladenwaren, 6.400 Tonnen Knabberartikel und 5.100 Tonnen Speiseeis.

Branche mit hohen Umsätzen | NGG fordert Lohn-Plus für Beschäftigte 

Diese Zahlen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anhand aktueller Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie ermittelt. Demnach stieg der Verbrauch süßer und salziger Snacks im vergangenen Jahr um 2,6 Prozent auf durchschnittlich 33,4 Kilo pro Kopf. 

„Vom Eis, das zuhause gegessen wird, wenn die Eisdiele zu hat, über die Kekse als Nervennahrung im Homeoffice bis hin zu den Chips vorm heimischen Fernseher – in der Pandemie greifen viele Menschen verstärkt zu Süßwaren“, sagt Lena Melcher, Geschäftsführerin der NGG-Region Hannover. Die steigende Nachfrage gerade im Lebensmitteleinzelhandel führe zu wachsenden Umsätzen bei den Herstellern, an denen nun auch die Beschäftigten der Branche beteiligt werden sollen. In der anstehenden Tarifrunde für die norddeutsche Süßwarenindustrie fordert die Gewerkschaft ein „kräftiges Einkommensplus“. Die Entgelte sollen um 4,5 Prozent, mindestens jedoch um 150 Euro, steigen. Für Auszubildende soll es 100 Euro im Monat mehr geben. Zu den wichtigsten, tarifgebundenen Standorten in der Region zählen die Hauptverwaltung von Kekse-Hersteller Bahlsen in Hannover und deren Produktionsstätte in Barsinghausen. 

„Von einer Krise kann in der Branche, anders als in anderen Wirtschaftszweigen, keine Rede sein“, betont Melcher. Zwar habe es im Zuge weltweiter Lockdowns leichte Rückgänge beim Exportgeschäft gegeben. Aber „unterm Strich“ stünden die Firmen wirtschaftlich gut da. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz in der deutschen Süßwarenindustrie laut Statistischem Bundesamt um 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

Nach Unternehmensangaben gab es im vergangenen Jahr im Bereich der Knabberartikel (Salzstangen, Chips, gewürzte Erdnüsse usw.) und der feinen Backwaren (Kekse, Marmor- und Sandkuchen, Torten usw.) die stärksten Zuwächse. Der Pro-Kopf-Verbrauch bei den feinen Backwaren stieg 2020 um 4,7 Prozent auf 8,41 kg. 

GCN/NGG/bs