Projekt von „Jugend stärken im Quartier“ wird in Garbsen Berenbostel fortgesetzt

Übergabe der Mundschutzmasken: Christian Kerber, Sozialpädagoge an der Ratsschule (v. l.), Tanja Seeler von der Region Hannover sowie Cordula Mahlow, Schulleiterin der Ratsschule. Foto: Region Hannover

Garbsen – Junge Frauen mit Fluchthintergrund zusammenbringen, Startschwierigkeiten beseitigen und handwerkliche Fähigkeiten vermitteln: Mit diesen Zielen ist Anfang Februar der „Nähtreff Kronsberg“ als Teil des Programms „Jugend stärken im Quartier“ (JUSTiQ) an den Start gegangen. Seit Mitte März musste das Gemeinschaftsprojekt von der Region Hannover, der Wohnungsbaugesellschaft VONOVIA und dem Ökumenischen Sozialprojekt Neuland sich neu aufstellen – das Corona-Virus machte die wöchentlichen Gruppentreffen unmöglich.

Stattdessen wurden die jungen Frauen in dieser Zeit zu Hause mit Nähmaschinen und -utensilien sowie einem Erklär-Video ausgestattet und konnten zahlreiche benötigte Mundschutzmasken produzieren. Mehr als 700 Stück wurden durch die Mitarbeitenden des Projekts an pflegebedürftige Personen, Senioren-Einrichtungen und Schulen im Quartier in Garbsen Berenbostel – Auf dem Kronsberg verteilt.

Seit Ende Mai kann das Mikro-Projekt nun in kleinen Gruppen fortgesetzt werden, eine Stadtteilwohnung in der Liebermannstraße macht es möglich und Kooperationspartnerin VONOVIA hat jetzt noch einmal 2.000 Euro für Materialkosten zur Verfügung gestellt. Jeden Donnerstag von 17.30 bis 19.30 Uhr können sich in der Wohnung junge geflüchtete Mädchen und Frauen im Alter zwischen zwölf und 26 Jahren treffen.

Sie werden unter Anleitung der gelernten Damenschneiderin und Modedesignerin Bettina Theil und mit pädagogischer Begleitung durch Tanja Seeler von der Region Hannover bei ihrer sozialen und beruflichen Integration unterstützt. „Die Frauen sind nach wie vor engagiert bei der Sache“, unterstreicht Tanja Seeler. „Mit dem neuen Budget erfüllen wir gern noch den einen oder anderen Wunsch nach Mundschutzmasken. Wichtig ist aber, dass die Frauen auch wieder einmal etwas für sich entwerfen können. Derzeit arbeiten sie beispielsweise an einer Bauch- oder Shoppingtasche.“

„Der Nähtreff ist ein Beispiel dafür, wie soziale Teilhabe im Quartier funktionieren kann. Wir freuen uns sehr, dass viele junge Frauen aus dem Stadtteil dieses Projekt annehmen“, sagt Susan-Katrin Zunker, bei Vonovia Regionalbereichsleiterin Hannover.

Das Projekt hat sich in diesen Zeiten als wichtiger sozialer Anker für die jungen Frauen erwiesen, die Nachfrage ist hoch. Um daher weiteren Mädchen und Frauen mit Fluchthintergrund die Teilnahme zu ermöglichen, ist ab sofort eine Anmeldung möglich.

GCN/pk