Garbsen – Erneuter Apothekenprotest – Auch Garbsener Apotheken bleiben geschlossen.
Große Kundgebung in Hannover geplant, Notfallversorgung wird gewährleistet
Am Mittwoch, den 8. November 2023, schließen sich die Apotheken in Niedersachsen, inklusive jenen in Garbsen, dem Protestmonat der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände an. Sie bleiben geschlossen, um auf die anhaltenden Missstände in der Arzneimittelversorgung hinzuweisen.
Der Anlass
„Die Apotheken bundesweit sind am Limit“, sagt Berend Groeneveld, Vorstandsvorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen e.V. (LAV). Neben den Einsparungen der Bundesregierung und einem seit zehn Jahren stagnierenden Honorar bei gestiegenen Kosten, machen Lieferengpässe und ein hohes Maß an Bürokratie den Apothekern das Leben schwer.
Äußerungen des Gesundheitsministers sorgen für Unmut
Aktuelle Pläne des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach zur Deregulierung des Apothekensektors stoßen in der Apothekerschaft auf harsche Kritik. „Patienten brauchen keine Apotheken ohne Apotheker“, betont Groeneveld. Das Konzept der Filialapotheken ohne Notdienste und Rezepturherstellung lehnt er vehement ab.
Ein Faires Honorar ist eine Kernforderung
Seit 2013 wurde die Apothekenvergütung nicht mehr angepasst. Anders als bei anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen, ist das Honorar von der Inflation abgekoppelt. Das hat zur Folge, dass kaum ein junger Mensch die Initiative ergreifen möchte, eine Apotheke zu eröffnen oder zu übernehmen.
Lokale Beteiligung aus Garbsen
Auch in Garbsen werden die Apotheken an diesem Tag überwiegend geschlossen bleiben. Somit auch die Kosmos-Apotheken im Shopping-Plaza, Planetencenter und im Kaufland. Auch die Apotheke Dr. Buttle in Berenbostel, Rothe Reihe nimmt am Protesttag teil und lässt die Apotheke geschlossen. Eine Notfallversorgung ist jedoch durch Notdienstapotheken sichergestellt. Die Apotheker aus Garbsen werden sich an der zentralen Kundgebung in Hannover beteiligen und für ihre Forderungen eintreten.
Über den Verband
Der Landesapothekerverband Niedersachsen e.V. (LAV) vertritt rund 1.700 niedersächsische Apotheken und fungiert als Sprachrohr für die berufspolitischen und wirtschaftlichen Interessen der Apothekeninhaber in der Öffentlichkeit.
Der letzte Protesttag fand am 14. Juni dieses Jahres statt, aber die Situation hat sich seitdem nicht verbessert. Wir berichteten: Die Apotheker hoffen, dass der Protest am 8. November ein Weckruf für die Politik sein wird.
GCN/bs
