Schloß Ricklingen hat am Regionsentscheid im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen, geht in diesem Jahr allerdings leider leer aus.

Werben für eine generationenübergreifende Dorfentwicklung: Von o. l. Gernot Hagemann, Emma Hagemann (Stimme des Bewerbungsvideos), Eckhard Peters, Detlef Kupzock, Regina Schiewe, Hans-Peter Wendorff./FotoHP Wendorff

Garbsen – Mit seinen Ideen, wie ein Dorf für junge Familien und ältere Semester gleichsam attraktiv bleiben kann, hat Garbsens Ortsteil Schloß Ricklingen am Regionsentscheid im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen, geht in diesem Jahr allerdings leider leer aus.

Im Zentrum der Bewerbung – unter der Federführung des Dorfentwicklungs- und Traditionsvereins Schloß Ricklingen (DTV) – stand die Frage, wie der Ort eine zukunftssichere Infrastruktur erhalten bzw. weiter ausbauen kann. Dazu gehört auch die Idee, einen zeitgemäßen Grundschulneubau für die Ganztagsbetreuung ins Auge zu fassen, das pittoreske, aber betagte Bestandsgebäude einer neuen Nutzung – z.B. als Café – zuzuführen und das Areal rund um das historische Ensemble aus Schulgebäude, Pfarrhaus und Gemeindehaus zu einer neuen Dorfmitte, einem Begegnungsort neuer Qualität, zu entwickeln.

Hierzu könnte der Straßenabschnitt zu einer kleinen Plaza, im Sinne eines verkehrsberuhigten „Shared Space“, umgebaut werden. Hans-Peter Wendorff, 1. Vorsitzender des DTV, über die Juryentscheidung: „Wir konnten der Jury vermitteln, dass es attraktive Angebote im Dorfleben und der Infrastruktur geben muss, damit sich junge Familien für zum Teil sanierungsbedürftige Bestandsimmobilien interessieren.“ Eine Verjüngung der Dorfbevölkerung durch extensive Neubaugebiete sei nicht möglich da der Ort von Naturschutz- und Überschwemmungsgebieten umringt sei. „Auch wenn die Ideenskizze es im Wettbewerb nicht auf das Podium schaffte, hat die Vorbereitung uns die Aufmerksamkeit und die Möglichkeit gegeben, den Ansatz im Dorf weiter zu diskutieren.“

Dass Konzept versucht mehrere Herausforderungen gleichzeitig anzugehen. Erstens nimmt es den Wunsch nach ortsnaher ganztägiger verlässlicher Kinderbetreuung auf, den 86% junger Eltern bereits 2019 in einer Umfrage des DTV geäußert haben. Es thematisiert zweitens die Notwendigkeit eines örtlichen ganztägigen Grundschulangebots, auf das ab 2026 Eltern sukzessive einen Rechtsanspruch haben könnten. Drittens adressiert es den Entwicklungsbedarf des bestehenden Schulgebäudes. Viertens bietet es eine Umsetzungsidee, für das bereits in einem Dorfentwicklungsgutachten aus 2016 vorgeschlagene Konzept der Gestaltung einer attraktiven Dorfmitte, die sich viele Schloß Ricklingerinnen und Ricklinger bereits damals wünschten.

Die Frage, sich als Dorf weiter zu entwickeln – qualitativ zu „wachsen“, ohne sich quantitativ in die Fläche auszubreiten – sei vor dem Hintergrund der Klimadiskussion hochaktuell und durchaus beispielgebend für andere Kommunen, fasst Wendorff den Wettbewerbsbeitrag zusammen.

Im Rahmen des Wettbewerbs ist auch ein „Image-Film“ für Schloß Ricklingen entstanden, der im Internet unter https://www.say-cheese-garbsen.de/der-schlori-film zu sehen ist. Für die viele Arbeit hierzu danken wir besonders den Autoren Regina Schiewe, Detlef Kupzock, Gernot und Emma Hagemann, sowie dem Ortsrat Horst für die Unterstützung!

GCN/Bs/Dorfentwicklung und Traditionsverein Schloß Ricklingen e.V. (DTV e.V.)