Fund von weißem Phosphor am Surfstrand am Steinhuder Meer – Schilder sind aufgestellt

Foto: www.hannover.de

Garbsen – Die Region Hannover warnt vor dem Auflesen von Steinen und anderen Gegenständen im Uferbereich oder im Wasser des Steinhuder Meeres. Entsprechende Warnschilder wurden am heutigen Montag, 6. Juli 2020, am Nordufer des Steinhuder Meeres aufgestellt. Hintergrund ist der Fund von weißem Phosphor am späten Sonntagnachmittag am Surfstrand bei Mardorf.

Ein Surfer hatte einen vermeintlichen Bernstein aus dem Wasser aufgelesen und einer 29-jährigen Begleiterin zur Aufbewahrung gegeben. Der „Stein“ – es handelt sich um ein Stück weißer Phosphor, vermutlich Munitionsreste aus dem Zweiten Weltkrieg – entzündete sich in der Tasche der Frau, sie erlitt Verbrennungen zweiten Grades und wurde zur Behandlung in die Medizinische Hochschule Hannover gebracht.

Die Region Hannover, Eigentümerin des Surfstrandes, veranlasste zunächst die Sperrung des Surfstrandes, des Badestrandes am Nordufer und der Badeinsel in Steinhude. Am Montagmorgen wurden die Sperrungen – zunächst bis auf einen Teilbereich des Surfstrands – wieder aufgehoben.

Der betroffene Bereich konnte eng eingegrenzt werden auf einen Abschnitt des Surfstrands, an dem im Frühjahr Sand aufgeschwemmt worden war. „Der Sand, der dort aufgeschüttet wurde, stammt aus dem Steinhuder Meer und ist im Zuge der Entschlammung im Frühjahr angefallen“, erläutert Sonja Papenfuß, Leiterin des Fachbereichs Umwelt der Region Hannover. Inzwischen ist auch diese Sperrung aufgehoben.

Die Region Hannover warnt nun ausdrücklich davor, Steine oder andere Gegenstände aus dem Wasser des Steinhuder Meers oder am Ufer aufzusammeln und mitzunehmen. Entsprechende Schilder wurden im Laufe des heutigen Montags aufgestellt. Kinder sollten am Surfstrand nicht spielen. Eine komplette Sperrung des Uferbereichs oder ein Durchsuchen des Strandes ist nicht vorgesehen. „In Absprache mit dem Kampfmittelbeseitigungsdienst wäre ein komplettes Durchsuchen nicht aussichtsreich und sehr aufwändig.

An vielen Stellen in Deutschland gibt es nach wie vor Munitionsreste, zum Beispiel an der Ostsee“, sagt Papenfuß. „Vermeintlich harmlose Funde, die nur wie Kieselsteine aussehen, sind deshalb mit Vorsicht zu behandeln.“ Die Phosphorreste, die die Frau am Sonntag zur Aufbewahrung eingesteckt hatte, konnten nicht geborgen werden. Die Frau hatte sie zurück ins Wasser geworfen, nachdem sie sich entzündet hatten.

GCN/pk