Corona-Schutz in Schulen und Kitas – Stadtwerke Garbsen präsentieren Ergebnis von CO2-Messung

Foto: Stadtwerke Garbsen /CO2-Sensoren messen u.a. im Chemieraum des Johannes-Kepler-Gymnasiums die Luftqualität.

Garbsen – In einem mehrwöchigen Pilotprojekt haben die Stadtwerke Garbsen den CO2-Gehalt in der KiTa Corpus Christi, der Grundschule IGS Garbsen und dem Johannes-Kepler-Gymnasium gemessen. Wir berichteten

Das Ziel: einen Corona-konformen Betrieb und gesunde Raumluft ermöglichen. Die Ergebnisse liegen nun vor. 54 Sensoren hatten im Juni und Juli regelmäßig CO2-Werte aus Räumen mit unterschiedlichen Lüftungsmöglichkeiten an einen zentralen Server gesendet. Ergab die Echtzeit-Analyse eine zu hohe Kohlendioxidkonzentration, gaben die Sensoren ein akustisches und visuelles Signal zum Lüften. Die Werte der gesamten Messphase hat das Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen in den Sommerferien ausgewertet – sie liegen grundsätzlich alle im sicheren Bereich.

„Erfreulich ist, dass die Sensoren das Lüftungsverhalten positiv beeinflussen konnten und die CO2-Konzentration in jedem Raum auf einem Niveau lag, das einen gesunden Betrieb ermöglicht“, erklärt Daniel Wolter, Geschäftsführer der Stadtwerke Garbsen. Eine Anpassung von Gruppengrößen oder Unterrichtszeiten sei in den Einrichtungen zum Schul- und Kitastart in Niedersachsen deshalb nicht zwingend erforderlich. 

Neue Messphase beginnt 

„Wegen des kälteren Wetters wird im Herbst meist weniger gründlich gelüftet als im Sommer. Wir wollen die CO2-Konzentration in den Räumen deshalb weiterhin engmaschig beobachten“, so Daniel Wolter. „Im nächsten Schritt gilt es, den optimalen Sensorstandort zu finden.“ Da die Kohlendioxidkonzentration an verschiedenen Stellen in Innenräumen unterschiedlich hoch ist, haben die Stadtwerke Garbsen den Projektaufbau angepasst: Ein Gruppenraum in der KiTa Corpus Christi sowie zwei schwer zu lüftende Chemieräume und zwei Klassenräume am Johannes-Kepler-Gymnasium haben zusätzliche Sensoren erhalten. Nach zweiwöchigen Messungen mit anschließender Auswertung soll der ideale Sensorplatz an der Wand bestimmt werden können. Geplant ist, die Räume anschließend mit nur einem Sensor auszustatten. 

Welchen Mehrwert ein Ventilator bringt, wollen die Stadtwerke in einem Klassenraum am Johannes-Kepler-Gymnasium testen. Im Fenster eingebaut versorgt das Gerät die Schülerinnen und Schüler mit Frischluft von außen. Über ein Visualisierungsportal von Siemens haben die Mitarbeitenden der Kindertagesstätte und der beteiligten Schulen jederzeit Zugang zu den Messergebnissen. Das Wissen über die Luftqualität hilft den Einrichtungen bei strukturellen Entscheidungen – beispielsweise, ob die derzeitigen Unterrichtsmodelle im Einklang mit den aktuellen Lüftungsempfehlungen stehen.

Erstes Smart-City-Vorhaben setzt auf Mioty 

Eine seit März vorhandene Antenne auf dem Rathausdach der Stadt empfängt die Daten der beteiligten Einrichtungen. Zur Erweiterung der Netzabdeckung haben die Stadtwerke Garbsen eine zusätzliche mobile Funkantenne auf dem Dach des Schulgebäudes installiert. „Die CO2-Messung soll zum einen Konzentrationsprobleme, Müdigkeit und eine hohe Ansteckungsgefahr aufgrund schlecht belüfteter Räume verhindern. Zum anderen dient das Projekt dazu, intelligente Sensorik, Funkantennen und die neuartige Funktechnik Mioty für künftige Smart-City-Vorhaben zu testen“, sagt Daniel Wolter. 

Die Funkantenne auf dem Rathausdach/Foto. Stadtwerke Garbsen

Um die intelligent vernetzte Stadt aufzubauen, hatten sich die Stadtwerke Garbsen bewusst für Mioty und gegen bestehende Standards wie LoRaWAN entschieden. „Wir wollen mit der Funktechnologie nicht nur ein Großprojekt, sondern eine ganze Reihe von Anwendungen verwirklichen. Zurzeit planen wir beispielsweise Projekte, die die Abfallentsorgung bedarfsgerechter und den Verkehr sicherer und ökologischer machen können. Für diese und viele weitere digitale Anwendungen brauchen wir ein flächendeckendes Funknetz in Garbsen. Deshalb setzen wir auf die leistungsstärkste Funktechnologie am Markt“, erklärt Daniel Wolter. „Mioty kann deutlich mehr Daten verarbeiten als LoRaWAN. Die Technik ist robuster, energieeffizienter und zuverlässiger, wenn es um eine Smart City geht.“ 

Mit dem Aufbau einer digitalen Infrastruktur erweitern die Stadtwerke Garbsen auch ihre Versorgungsleistungen jenseits von Strom und Wärme. „Daseinsvorsorge ist für uns mehr als die Bereitstellung von Energie. Unser Ziel ist, intelligente Technologie einzusetzen, wo sie einen hohen Mehrwert für die Bevölkerung Garbsens hat und den Alltag lebenswerter, einfacher und nachhaltiger macht.“ Das CO2-Projekt ist die erste Smart-City-Anwendung, die die Stadtwerke Garbsen umsetzen. Die Idee stammt aus dem Verein diginauten e.V. 

GCN/bs