Garbsen/Hannover – Bundespolizei gelingt Schlag gegen Schleuserbande – Festnahmen in Garbsen und Hannover.
Großangelegte Durchsuchungen führen zu fünf Verhaftungen – Menschen wurden unter unmenschlichen Bedingungen geschleust.
In den frühen Morgenstunden des 29. Januar 2025 führten rund 400 Beamte der Bundespolizei groß angelegte Durchsuchungen in mehreren Bundesländern durch, darunter auch in Garbsen und Hannover. Die Aktion erfolgte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover und richtete sich gegen eine mutmaßliche Schleuserbande, die über Monate hinweg systematisch Menschen nach Deutschland gebracht haben soll.
Festnahmen auch in Garbsen
Die Ermittlungen gegen die Schleusergruppe laufen bereits seit November 2023. Die fünf Hauptverdächtigen, irakische Staatsangehörige im Alter von 25 bis 41 Jahren, stehen im Verdacht, gewerbsmäßig und bandenmäßig Menschen aus dem Irak, Syrien, der Türkei und Afghanistan eingeschleust zu haben. Dabei sollen sie die Geschleusten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Transportern nach Deutschland gebracht haben – eingepfercht in verschlossenen Ladeflächen ohne Frischluftzufuhr oder Sicherheitssysteme.
Nach Angaben der Ermittler sollen etwa 370 Menschen auf diese Weise nach Deutschland gelangt sein. Pro Person verlangten die Schleuser bis zu 3.000 Euro.
Razzien und Beweissicherung
Bei den Razzien wurden insgesamt 17 Objekte durchsucht, darunter auch in Garbsen. Zwei der fünf Hauptverdächtigen wurden in Hannover festgenommen, ein weiterer in Garbsen. Die restlichen Festnahmen erfolgten in Bad Münder und Berlin. Neben umfangreichen Beweismitteln wie Mobiltelefonen, Speichermedien, Laptops und Tablets konnte auch ein BMW beschlagnahmt werden.
Die Bundespolizei bewertet die Aktion als Erfolg. Die Ermittlungen dauern an. Bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung gilt für die Beschuldigten die Unschuldsvermutung.
GCN/bs